Bundesnetzagentur berichtet Mehr als 10.000 Beschwerden über Postdienstleister

Bonn · Die Bundesnetzagentur berichtet von mehr als 10.000 Beschwerden über Postdienstleistungen. Die Deutsche Post sieht sich nicht in der Schusslinie.

 Nicht immer kommt eine Briefsendung in der versprochenen Zeit ans richtige Ziel.

Nicht immer kommt eine Briefsendung in der versprochenen Zeit ans richtige Ziel.

Foto: dpa/Monika Skolimowska

Verloren gegangene Pakete, mit überlanger Dauer zugestellte oder falsch zugestellte Briefe – die Zahl der Beschwerden über Postdienstleistungen bei der Bundesnetzagentur hat im ersten Halbjahr zugenommen. Wie die Bonner Behörde am Dienstag auf Anfrage mitteilte, erreichten sie bis Ende Juni insgesamt 10.012 schriftliche Beschwerden von Kunden. Im vergangenen Jahr waren es im gleichen Zeitraum rund 8700 Eingaben, im Gesamtjahr 2019 18.209.

Gründe für Beschwerden gab es pro Eingabe oftmals mehrere: Zu 50 Prozent entfielen sie auf das Paket, 35 Prozent auf Briefe und rund 15 Prozent auf sonstige Themen, wie Filialen und Briefkästen. Bei Brief und Paket beklagten sich Kunden meist über Zustellmängel.

Welche Unternehmen besonders viele Beschwerden auf sich versammeln, teilte die Netzagentur nicht mit. Im Briefbereich entfallen 85 Prozent der Zustellungen auf die Deutsche Post, bei Paketen hat sie mehr Mitbewerber. Der Bonner Konzern zeigte sich verwundert über die Statistik. Die genannten Beschwerdegründe und der Trend deckten sich nicht mit den Kundenrückmeldungen, die das Unternehmen derzeit beob­achte, erklärte ein Sprecher. „So stellen wir weiter einen Rückgang der direkt bei uns eingegangenen Beschwerden fest, und dies trotz der großen, Corona-bedingten Herausforderungen, die teils zu berechtigten Beschwerdeanlässen geführt haben.“

Rückläufig sei auch die Zahl der Kundenbeschwerden im ersten Halbjahr, die die Netzagentur zur Bearbeitung übersandt habe. Post DHL erklärte, die 10.012 Beschwerden würden sich ja auf die gesamte Branche beziehen. Außerdem sei die Anzahl der Beschwerden im Verhältnis zur Anzahl der beförderten Brief- und Paketsendungen gering – auf eine Million Sendungen komme eine Beschwerde, das sei aus Sicht des Konzerns „nicht repräsentativ“.

Die Post DHL vermutet schließlich, dass die Zahl der Beschwerden auch deshalb zunimmt, weil es mehr Berichte über die Aufgabe der Bundesnetzagentur als Anlaufstelle für Beschwerden gebe.

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