Neuer Chef für Zurich Deutschland Marcus Nagel folgt auf Ralph Brand

Bonn · Zurich Deutschland mit Hauptsitz in Bonn strukturiert sich um und führt zwei wesentliche Geschäftsbereiche zusammen.

 Marcus Nagel

Marcus Nagel

Foto: Zurich

Vor knapp zwei Wochen nannte das Unternehmen die Nachricht noch Spekulation und lehnte jede Bestätigung ab: Am Montag kam die offizielle Mitteilung, dass Deutschland-Chef Ralph Brand den Versicherungskonzern Zurich „auf eigenen Wunsch“ verlässt. Brand stand seit 2012 an der Spitze der deutschen Gruppe und leitete gleichzeitig das Schaden- und Unfallgeschäft.

„Die Zurich Gruppe Deutschland stellt sich schlanker auf und beabsichtigt, die bisher getrennten Geschäftsbereiche Leben und Nicht-Leben organisatorisch zusammenzuführen“, teilte das Unternehmen in Bonn mit. Im Rahmen dieser Umstrukturierung übernehme Marcus Nagel (50), bislang Zurich Leben-Chef, ab März den Vorstandsvorsitz der Zurich Beteiligungs-AG. Damit verantwortet er als Landes-Vorstandsvorsitzender künftig sowohl das Leben- als auch Nicht-Leben-Geschäft von Zurich in Deutschland.

Der Schweizer Versicherungskonzern durchläuft eine heftige Krise. Wegen Problemen in der Schadenversicherung und des eingeleiteten Konzernumbaus brach der Gewinn im vergangenen Geschäftsjahr ein. Konzernchef Martin Senn nahm im Dezember seinen Abschied. Nachfolger ist Mario Greco. Von dem Konzernumbau, der bis 2018 angelegt ist, sollen rund 8000 der 55 000 Mitarbeiter betroffen sein. Für Deutschland steht der Wegfall von 500 der insgesamt 5600 Jobs an. Der Konzern hatte im vergangenen Jahr angekündigt, seine Deutschlandzentrale 2018 aus Bonn in einen Neubau in Köln-Deutz zu verlagern. Dabei sollen die bisherigen Standorte Köln und Bonn zusammengeführt werden.

Mit der Neuorganisation verfolge Zurich das Ziel, die Komplexität der Arbeitsabläufe zu verringern, die Effizienz im Unternehmen zu steigern und langfristiges Wachstum zu unterstützen, teilte das Unternehmen mit. Die Digitalisierung der Geschäftsprozesse soll beschleunigt werden. Es solle insbesondere die Kommunikation mit Kunden und Vertriebspartnern erleichtert werden. Wie die Zusammenführung der Geschäftsbereiche konkret aussehen wird, werde derzeit ausgearbeitet. Das Industriekundengeschäft bleibe als eigenständiger Geschäftsbereich von der Umstrukturierung unberührt. Details zur neuen Unternehmensorganisation will die Zurich Gruppe Deutschland voraussichtlich bis Ende April bekannt geben.

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