Lohmarer Unternehmen plant Produktion in China

Beim Lohmarer Katalysatorhersteller Emitec brummt das Geschäft. Um die steigende Nachfrage bedienen zu können, plant das Unternehmen den Aufbau einer Produktion in China.

Lohmarer Unternehmen plant Produktion in China
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Lohmar. Beim Lohmarer Katalysatorhersteller Emitec brummt das Geschäft. Um die steigende Nachfrage bedienen zu können, plant das Unternehmen den Aufbau einer Produktion in China.

Über den Standort sei zwar noch nicht endgültig entschieden, "das Werk soll aber Ende kommenden Jahres gebaut werden", sagte Firmenchef Wolfgang Maus. Seit vergangenem Jahr kann sich Emitec vor Aufträgen aus China kaum retten.

Das Land hat Abgasvorschriften schneller als erwartet verschärft. Um die Nachfrage zu bedienen, haben die Lohmarer die Kapazität ihrer Fabrik im indischen Poona erweitert. Trotzdem mussten sie zusätzlich von Deutschland und USA aus nach China liefern. "Wir sind voll ausgelastet", sagte Maus.

Emitec ist ein Gemeinschaftsunternehmen der Autozulieferer Continental und der britischen GKN-Gruppe. In Lohmar befindet sich die Zentrale mit Schwerpunkt Forschung und Entwicklung sowie eine kleinere Produktion. Die größte Fabrik des Unternehmens steht in Eisenach, im Ausland wird neben Poona in Fountain Inn im US-Bundesstaat South Carolina produziert.

Weltweit beschäftigt Emitec mehr als 900 Mitarbeiter, in Lohmar sind es gut 200. Im vergangenen Jahr stieg der Umsatz von Emitec kräftig um 41 Millionen auf 132 Millionen Euro. Konzernweit wurden 156 Millionen Euro erreicht. Nach 2,7 Millionen Euro Verlust im Vorjahr stand unterm Strich ein Nettogewinn von 2,2 Millionen Euro.

Fürs laufende Jahr erwartet Maus einen höheren Umsatz. Der Gewinn werde voraussichtlich stabil bleiben, weil das Unternehmen noch einen größeren Zukauf aus dem vergangenen Jahr finanzieren müsse. Für 42 Millionen Euro hatte Emitec eine Pumpenfirma mit Standorten in Dänemark und Frankreich übernommen.

Umsatzeinbußen verzeichnet Emitec durch das Auslaufen der Nachrüstförderung für Rußpartikelfilter in Deutschland. Das Programm müsse schnell wieder aufgelegt werden, auch aus Umweltgründen, forderte Maus. Der Firmenchef und der Präsident der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, Hartmut Ihne, gaben am Mittwoch zudem eine Kooperation bekannt.

Studenten der Hochschule sollen künftig beim Katalysatorhersteller Praxisluft schnuppern. Emitec verspricht sich dadurch besseren Zugang zu Fachkräfte-Nachwuchs, vor allem Ingenieuren. Der Hochschule wiederum geht es darum, sich noch stärker mit dem Mittelstand zu vernetzen. "Wir wollen die Region stark machen", sagte Ihne.

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