Halbjahresbilanz Leverkusener Kunststoffhersteller Covestro mit starkem Gewinn

Bonn/Leverkusen · Der Leverkusener Kunstoffhersteller Covestro hat seine Halbjahresbilanz vorgelegt. Die Investitionen des Konzerns steigen auf 700 Millionen Euro. Auch an deutsche Standorte fließt Geld für Anlagenausbau.

 Markus Steilemann ist Vorstandsvorsitzender von Covestro seit Juni.

Markus Steilemann ist Vorstandsvorsitzender von Covestro seit Juni.

Foto: dpa

Der Kunststoffhersteller Covestro, der seit März im Dax gelistet ist, hat den Konzerngewinn im ersten Halbjahr um mehr als 30 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro steigern können. Das Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) erhöhte sich um knapp 21 Prozent auf rund zwei Milliarden Euro. Aufs ganze Jahr gesehen, dürfte das Ebitda damit über den 3,4 Milliarden Euro liegen, die 2017 erzielt worden waren, wie es in einer am Mittwoch veröffentlichten Mitteilung zu den Quartals- und Halbjahreszahlen hieß.

Covestro stellt in 30 Werken weltweit Polyurethane zur Produktion von Hart- und Weichschaumstoffen her, Polycarbonate, aus denen etwa Autoteile, Brillengläser und CDs gefertigt werden, sowie Vorprodukte für Farben, Lacke und Klebstoffe. In allen drei Segmenten stiegen die Umsätze, was sowohl auf höhere Verkaufspreise als auch auf größere Absatzmengen zurückzuführen sei. „Die Nachfrage nach unseren Produkten hält weltweit an. Das zeigt, dass unsere Strategie aufgeht“, erklärte Markus Steilemann, der erst seit Juni den Konzern leitet.

Der Vorstandsvorsitzende bekräftigte, dass die Investitionen weiter erhöht werden sollen. Nach gut 500 Millionen Euro im vergangenen Jahr sollen es 2018 zwischen 650 und 700 Millionen Euro werden. Die Mittel sollen in Produktionserweiterungen für alle drei Segmente an verschiedenen Standorten fließen. So sind 100 Millionen Euro für den Ausbau der weltweiten Folienproduktion eingeplant. Im spanischen Tarragona soll eine eigene Chlorproduktion aufgebaut werden, dafür sind 200 Millionen vorgesehen. Auch für Brunsbüttel und das chinesische Caojing sind Kapazitätserweiterungen angekündigt. Laut Finanzvorstand Thomas Toepfer sollen die jährlichen Investitionen in den kommenden drei Jahren sogar auf 1,2 Milliarden Euro steigen.

Quartalsumsatz steigt um zehn Prozent

Im zweiten Quartal setzte sich die positive Entwicklung der ersten drei Monate 2018 fort. So stieg der Konzernumsatz um gut zehn Prozent auf 3,9 Milliarden Euro. Die Absatzmengen im Kerngeschäft nahmen um 4,4 Prozent zu. Das Betriebsergebnis verbesserte sich um gut 16 Prozent auf 985 Millionen Euro. Der Quartalsgewinn lag bei 604 Millionen Euro, ein Plus von fast 25 Prozent.

Covestro war 2015 aus der ehemaligen Kunststoffsparte von Bayer hervorgegangen. Die Unternehmenszentrale liegt weiterhin im Chemiepark in Leverkusen. Das größte Polymerunternehmen weltweit beschäftigt 17.000 Menschen. Derzeit läuft ein Aktienrückkaufprogramm, bisher wurden fünf Prozent des Grundkapitals vom Konzern in Höhe von über 800 Millionen Euro erworben. Bis Mitte 2019 sollen es zehn Prozent werden.

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