Kommentar: Die Nervosität bleibt hoch

Die Nervosität bleibt hoch

Noch glaubt trotz der dramatischen Ereignisse in Japan kaum ein Experte seinen Optimismus für den Deutschen Aktienindex Dax in diesem Jahr ad acta legen zu müssen. Das hat verschiedene Gründe: Japan ist zwar eine der stärksten Volkswirtschaften der Welt, aber zuletzt war das Land aufgrund der eigenen Schwäche kaum eine Lokomotive für die globale Ökonomie.

Genau deshalb blieben die Auswirkungen auf deutsche Aktien überschaubar. Wirklich getroffen werden hierzulande nur Versicherer und Rückversicherer. Sie müssen für die gewaltigen Schäden bezahlen. Und die Stromversorger, die weiter auf Atomkraft setzen und damit möglicherweise die Zeichen der Zeit zu lange ignoriert haben. Die Geschäfte von Industrieunternehmen dagegen können fast unbeschadet weitergehen, im Inland wie auf den wichtigen Auslandsmärkten in Europa, in Nordamerika und vor allem in China.

Auch beim Wiederaufbau in Japan sind zumindest zum Teil Waren und Dienste auch aus Deutschland gefragt. Vorsicht ist allerdings mit Blick auf Wind- und Solarfirmen angesagt. Die zweistelligen Kursaufschläge vom Montag dürften die Chancen überzeichnen, auch wenn die Ampeln für die Branche angesichts der Atomdesasters und der neuerlichen Diskussion um den Atomausstieg mittel- und langfristig auf Grün stehen. Klar ist: Die Nervosität an den Finanzmärkten wird vorerst, auch hierzulande, hoch bleiben.

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