Kommentar zu Dividenden und Aktien Kein neuer Zins

Meinung | Bonn · Dividenden erfreuen das Herz der Aktionäre. Doch sie ändern nichts an der Tatsache, dass Aktienkurse kräftig schwanken können.

 Anzeigetafel im Handelssaal der Börse in Frankfurt: Deutsche Unternehmen wollen in diesem Jahr Dividenden in Rekordhöhe zahlen.

Anzeigetafel im Handelssaal der Börse in Frankfurt: Deutsche Unternehmen wollen in diesem Jahr Dividenden in Rekordhöhe zahlen.

Foto: picture alliance / dpa

Am Finanzmarkt springt den Anlegern immer öfter ein einprägsamer Werbeslogan entgegen: Die Dividende ist der neue Zins. Wenn man die Vorausberechnungen auf das kommende Börsenjahr sieht, ist man fast versucht, das auch zu glauben. 22 von 30 Dax-Unternehmen werden voraussichtlich ihre Dividendenzahlungen erhöhen.

Doch wer sich angesichts solcher Prognosen blindlings ins Aktiengeschäft stürzt, dürfte spätestens mittelfristig auf die Nase fallen. Denn auch bei bekannten Namen kann der Aktienkurs stark schwanken. Wer sein Geld zu einem bestimmten Zeitpunkt wiederhaben möchte, hat unter Umständen Pech. Das ist anders als bei einer Sparanlage, wo die anfängliche Einlagesumme zu jedem Zeitpunkt vollständig vorhanden und geschützt ist. Bei Aktiengeschäften lässt sich vorab keine feste Haltefrist sinnvoll definieren.

Für den langfristigen Anlageerfolg einer Aktie spielen Dividenden in der Tat eine zentrale Rolle. Untersuchungen belegen, dass Konzerne, die ihre Aktionäre dauerhaft am Erfolg beteiligen, langfristig die höchsten Wertzuwächse liefern. Für Aktionäre bieten die Gewinnbeteiligungen kurzfristig ein Trostpflaster für das Börsenjahr 2016, das durch den Brexit und der US-Wahl von starken Schwankungen und Adrenalinstößen für Anleger gekennzeichnet war. Doch die Dividende ist und bleibt eine Risikoprämie.

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