Kein Kredit-Engpass im Ahrweiler Kreisgebiet

Kreissparkasse bilanziert zum Halbjahr ein Plus von zwei Prozent auf 1,592 Milliarden Euro

Kein Kredit-Engpass im Ahrweiler Kreisgebiet
Foto: Martin Gausmann

Ahrweiler. Von einer Kreditklemme wie sie die Politik für die gewerbliche Wirtschaft im zweiten Halbjahr 2009 befürchtet, will die Kreissparkasse Ahrweiler (KSK) nichts wissen. Er sehe vielmehr Licht am Ende des Tunnels in der Finanzkrise sagte der Vorstandschef Dieter Zimmermann bei der Vorstellung der Halbjahresbilanz seines Hauses.

"Im Kreis Ahrweiler gibt es jedenfalls keine Kreditklemme", stellte er fest, und verwies auf eine gar erhöhte Kreditvergabe für den Mittelstand. Während der ersten Jahreshälfte 2009 habe die KSK Kredite in Höhe von 82 Millionen Euro neu zugesagt, was einem Plus von 3,1 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2008 entspreche. Allerdings räumte Zimmermann auch einen leichten Nachfragerückgang bei langjähriger Sparkassenkunden ein.

Die unsichere Wirtschaftslage führe dazu, dass vielfach geplante Investitionen storniert und damit weniger Kredite beansprucht würden. Gleichzeitig registrierten die Sparkassen vermehrt Anfragen von Unternehmen, die bisher von Großbanken betreut wurden. Insgesamt sah Zimmermann die KSK "gut aufgestellt" auch wegen der Eigenkapitalquote, die mit 15,8 Prozent deutlich über den gesetzlich vorgeschriebenen acht Prozent liege. Wegen des soliden Geschäftsmodells und der risikobewussten Anlagepolitik erwartet er ein erfreuliches Jahresergebnis.

Die Bilanzsumme ist laut Zimmermann um zwei Prozent auf 1,592 Milliarden Euro gestiegen: "Damit liegen wie deutlich über dem Durchschnitt vergleichbarer Sparkassen in Rheinland-Pfalz." Während sich die Kundeneinlagen gegenüber Ende 2008 um 2,4 Prozent reduzierten, habe sich der Wert der Wertpapiere und Investmentsfonds der Kunden um gut 3,2 Prozent erhöht. Das Kreditvolumen sei um zwei Prozent auf 915 Millionen Euro gestiegen.

Habe es im Vorjahr noch einen "Run auf Festgeldanlagen" gegeben, sei jetzt bei Privat- und Firmenkunden eine "Flucht in Sachwerte" feststellbar, besonders in Immobilienmodernisierung und Fotovoltaik, die zur Abfrage von Anlagewerten geführt habe. Im ersten Quartal seien nennenswerte Einlagen zugunsten staatlich gestützter Wettbewerber abgezogen worden. Zimmermann sprach von einem untragbaren Zustand durch diese Wettbewerbsverzerrung. Ob der Zinslage werde zudem eine Umorientierung vom Termingeldkonto auf längerfristige Produkte wie Zuwachs- und Dynamiksparen deutlich.

Die Neukredite an Privatkunden erhöhten sich auf 47 Millionen Euro, wobei es sich meist um Kredite zur Baufinanzierung handelte (32 Millionen Euro). Auch die Abwrackprämie habe dazu beigetragen, dass der Sparkassen-Privatkredit weiter auf dem Vormarsch sei: Weitere knapp 15 Millionen Euro seien für den privaten Konsum vergeben worden.

Die KSK beschäftigt in 40 Filialen 422 Mitarbeiter, davon 18 Auszubildende, zu denen ab August zwölf weitere Lehrlinge stoßen. Zu den 48 Geldautomaten kommen in 2009 noch zwei weitere, und in 2009 sind in Gimmigen und Rech zwei neue Service-Stellen in Einzelhandelsgeschäften eröffnet worden. Online-Banking nutzen rund 40 Prozent der KSK-Kunden. Tendenz steigend.

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