Kehrseite der Teilzeit

Kommentar

Historischer Höchststand: Immer mehr Menschen in der Region arbeiten Teilzeit. Das klingt nach mehr Flexibilität im Leben und damit grundsätzlich positiv. Es bleibt mehr Zeit für Kinder, pflegebedürftige Angehörige, berufliche Entwicklung oder vielleicht sogar Hobbys.

Teilzeitarbeit ist aber nur für diejenigen gut, die sie freiwillig wählen. Dabei gibt es - auch in der Region - Frauen und Männer, die liebend gern Vollzeit arbeiten würden, aber keine andere Beschäftigung gefunden haben. Der Teilzeitjob als Notbehelf, mit allen Konsequenzen: Die Betroffenen verdienen deutlich weniger und müssen unter Umständen auf staatliche Hilfe zurückgreifen.

Und das nicht nur während der mageren Erwerbsjahre, sondern ganz besonders im Alter. Weil sie kaum zusätzlich vorsorgen können und weil die Bezüge dann mehr als dürftig ausfallen werden. Die schwache soziale Absicherung trifft übrigens auch die gewollten Teilzeiter.

Wenn Unternehmen - wie eine Arbeitsmarktstudie belegt - weiterhin Vollzeit- in Teilzeitstellen umwandeln, um Abgaben zu sparen, wird das die Gesellschaft später sehr teuer zu stehen kommen.

[ zum Artikel ]

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort