Altlasten der Sparkasse Köln-Bonn Institut hat Kredite von rund 669 Millionen Euro ausstehen

KÖLN · Messehallen, Fernsehstudios, Büros oder Warenhäuser von Karstadt - Oppenheim-Esch-Fonds bauten Immobilien für fast jeden Bedarf. Das Geld dafür sammelten sie bei den Reichen der Republik ein. Und die machten oft einen guten Schnitt.

 Ärger mit Großkrediten: Hauptverwaltung der Sparkasse Köln-Bonn in der Kölner Innenstadt.

Ärger mit Großkrediten: Hauptverwaltung der Sparkasse Köln-Bonn in der Kölner Innenstadt.

Foto: dpa

Doch etwa zehn von 70 aufgelegten Fonds erbrachten nicht die gewünschte Rendite. Und darunter leidet auch die Sparkasse Köln-Bonn, wie im aktuellen Geschäftsbericht des Instituts nachzulesen ist.

Anleger konnten hohe Steuerermäßigungen erzielen, und Anleger brauchten wenig bis gar kein Eigenkapital. Oft finanzierten Sal. Oppenheim und die Sparkasse Köln-Bonn das Engagement. "70 Einzelkreditnehmern" habe man zur Refinanzierung von Beteiligungen Kredite von aktuell 669 Millionen Euro bereitgestellt, heißt es im Geschäftsbericht der Sparkasse.

Die Idee: Mit den Mieteinnahmen sollten die Kredite getilgt und die Zinsen bezahlt werden. Die Rechnung ging aber nicht auf, als wegen Schieflagen die Mieten für Warenhäuser oder Fernsehstudios gekürzt wurden.

In rund 20 Prozessen versuchen Fondszeichner Schadenersatz von Sal. Oppenheim, Esch oder der Sparkasse zu erstreiten. Einige Fondszeichner bedienen auch die Kredite nicht mehr. Erfolgreich vor Gericht war bislang erst ein Anleger in der ersten Instanz. Zuletzt scheiterte etwa der Bankerbe Wilhelm von Finck vor dem Oberlandesgericht Köln. Die Sparkasse hält alle erhobenen Ansprüche und Klagen für unbegründet.

Ebenso geht sie davon aus, dass sie 82,7 (2012: 79,2) Millionen Euro an Krediten für das Bonner WCCB zurückbekommt. Die Stadt Bonn hatte für den Kredit gebürgt. Auch hier müssen die Gerichte entscheiden.

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