Immer mehr Menschen fahren Bus und Bahn

Verkehrsverbund Rhein-Sieg spricht vom bisher erfolgreichsten Geschäftsjahr - Weltjugendtag und Trend zu Dauertickets spülen 35 Millionen Euro mehr in die Kassen

  Der Trend zu öffentlichen Verkehrsmitteln  setzt sich im VRS-Gebiet weiter durch.

Der Trend zu öffentlichen Verkehrsmitteln setzt sich im VRS-Gebiet weiter durch.

Foto: Axel Vogel

Bonn. Bus und Bahn sind offenbar stark im Aufwind: Der Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) hat am Mittwoch vom bisher erfolgreichsten Geschäftsjahr seines Bestehens gesprochen. Denn die Zahl der Fahrten mit den 29 im VRS zusammengeschlossenen Verkehrsunternehmen, darunter auch den Stadtwerken Bonn, ist voriges Jahr um 4,2 Prozent gestiegen. Oder anders gesagt: Der Verbund verzeichnete 18,8 Millionen Fahrten mehr als 2004.

Das wirkte sich auf die Einnahmen aus. Sie stiegen um zehn Prozent oder 35 Millionen Euro auf ein Gesamtergebnis von 383,9 Millionen Euro (2004: 348,9 Millionen). Die außergewöhnlich hohe Fahrgast- und Einnahmensteigerung hat nach Ansicht der VRS-Geschäftsführung mehrere Ursachen:

Die stetig steigende Nachfrage nach VRS-Zeittickets, die Einführung des VRS-Tarifs bei grenzüberschreitenden Fahrten zwischen den Verbünden VRS und VRR sowie den einmaligen "Einnahme-Sondereffekt" Weltjugendtag, als voriges Jahr rund eine Million junger Gläubiger das Rheinland besuchte - und rund 400 000 von ihnen mit Bus und Bahn unterwegs waren. Der VRS zählte 6,9 Millionen zusätzliche Fahrten und 6,6 Millionen Euro Mehreinnahme durch den Weltjugendtag.

Gleichwohl stand das Jahr 2005 unter dem Einfluss von Zuschusskürzungen für die Beförderung Schwerbehinderter und Auszubildender in Höhe von 13 Millionen Euro, stark gestiegener Energiekosten und daraus resultierend einer VRS-Preiserhöhung von durchschnittlich 3,9 Prozent im Februar 2005.

Trotz dieser ungünstigen Rahmenbedingungen verzeichnete man bei den Zeittickets für Erwachsene weitere Zuwächse. Hier stieg die Zahl der Fahrten um vier Prozent und die Einnahmen um 8,2 Prozent auf 136,3 Millionen Euro (2004: 126 Millionen Euro). Dass der Trend zu Dauertickets geht, zeigt auch, dass die Zahl der bar bezahlten Fahrten um weitere zwei Prozent auf 62 Millionen Fahrten sank.

Dennoch bleibt der Nahverkehr ein Zuschussgeschäft: Denn insgesamt decken die Erlöse aus dem Fahrkartenverkauf nur 54 Prozent des Aufwandes der 29 Verkehrsunternehmen. Zwei Jahre nach Einführung des heutigen Preissystems zieht der VRS eine positive Bilanz: Kunden hätten das neue System bereits kurz nach Einführung positiv bewertet.

"Mit Einführung des 4erTickets für die Kurzstrecken und dem StarterTicket für Auszubildende wurden neue Angebote bereitgestellt, die - wie die Verkaufszahlen verdeutlichen - an der Kundennachfrage orientiert sind", erklärte VRS-Geschäftsführer Norbert Reinkober.

Seit Einführung vor sechs Monaten hätten sich bereits 5 704 Auszubildende das Ticket zugelegt. "Diese Entwicklung übertrifft unsere Erwartungen", sagte der zweite Geschäftsführer, Wilhelm Schmidt-Freitag.

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