Unternehmen in Bonn/Rhein-Sieg IHK sieht kräftiges Wachstum

BONN · Die Wirtschaft in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis steht vor einem kräftigen Wachstumsschub. Das geht aus der jüngsten Konjunkturumfrage der örtlichen Industrie- und Handelskammer (IHK) hervor.

Demnach bewerten 90 Prozent der Unternehmen in der Region ihre Geschäftslage als gut oder befriedigend.

"Eine hohe Konsumneigung, niedrige Arbeitslosigkeit, viele sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Lohnsteigerungen und Niedrigzinsen tragen den Aufschwung", sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Hubertus Hille. Er erwartet für das kommende Jahr ein Wirtschaftswachstum, das in der Region noch über dem für Deutschland prognostizierten Plus von 1,7 Prozent liegen könnte. Sehr viele neue Arbeitsplätze werde es aber wohl nicht geben, da geeignete Fachkräfte fehlten.

Hille warnte auch davor, in Bonn und der Region Potenziale zu verschenken, wenn wichtige Infrastrukturprojekte wie das WCCB nicht endlich umgesetzt würden. "Mit der Entscheidung des Landes, die Südtangente nicht in den Bundesverkehrswegeplan zu melden, ist eine große Chance vertan worden", kritisierte Hille Stillstand bei der Verkehrsinfrastruktur. Die Wirtschaft fordert Ortsumgehungen in Uckerath und Much sowie den sechsspurigen Ausbau der A565 und der A59.

Die IHK, der knapp 50 000 Firmen in der Region angehören, wünscht sich auch mehr Rückhalt für Kulturveranstaltungen wie die Klangwelle, den Kunst!Rasen und Konzerte in der Rheinaue. "Dass hier Klagen einzelner Anwohner so breit Raum gegeben wird, macht uns Sorgen", sagte Hille. Bonn könne nur mit einem attraktiven Kultur- und Veranstaltungsangebot seine Beliebtheit bei Einwohnern und Touristen aufrecht erhalten. "Hierzu muss sich die Politik deutlicher bekennen."

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