Arbeitsmarkt in der Region Hohe Arbeitskräftenachfrage in der Region

Bonn · Die Zahl der Menschen ohne Beschäftigung sinkt. Unternehmen sind aufgefordert freie Ausbildungsstellen zu melden.

 Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) steht am 30.06.2017 in Berlin vor einer Pressekonferenz zur Bekanntgabe der Arbeitsmarktdaten für Juni 2017 vor einem Plakat, auf dem die Entwicklung des Arbeitsmarktes in den Jahren 2013-2017 dargestellt ist. Die Arbeitslosenzahl in Deutschland ist im Juni um 25.000 auf 2,473 Millionen gesunken.

Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) steht am 30.06.2017 in Berlin vor einer Pressekonferenz zur Bekanntgabe der Arbeitsmarktdaten für Juni 2017 vor einem Plakat, auf dem die Entwicklung des Arbeitsmarktes in den Jahren 2013-2017 dargestellt ist. Die Arbeitslosenzahl in Deutschland ist im Juni um 25.000 auf 2,473 Millionen gesunken.

Foto: dpa

Die Zahl der Arbeitslosen ist im Wirtschaftsraum Bonn/Rhein-Sieg im Juni weiter gesunken. Im Vergleich zum Mai ging sie um ein Prozent auf 26 696 Personen zurück. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sank die Arbeitslosigkeit um 6,2 Prozent. „Üblicherweise erwarten wir wegen der Urlaubszeit in den Sommermonaten einen leichten Anstieg“, erläuterte Marita Schmickler-Herriger, Leiterin der Agentur für Arbeit Bonn/Rhein-Sieg. Doch der Arbeitsmarkt entwickele sich aufgrund der guten konjunkturellen Lage weiter positiv. Die Nachfrage nach Arbeitskräften sei unvermindert hoch.

„Die Unternehmen binden und halten ihre Fachkräfte“, sagte Schmickler-Herriger. Im Vormonatsvergleich profitierten alle Personengruppen, außer den jüngeren Arbeitslosen und den Ausländern. Im Juni stieg die Jugendarbeitslosigkeit um 108 Personen. Die Arbeitslosigkeit der über 50-Jährigen ist um 165 Personen gefallen.

Weiterhin positive Erwartungen

Das Arbeitsmarktbarometer des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) ist im Juni erstmals wieder gesunken, nachdem es zuvor mehr als ein Jahr lang angestiegen war. Gegenüber dem Vormonat gab der IAB-Frühindikator um 0,3 auf 104,2 Punkte nach.

Dieser Dämpfer geht auf die Aussichten für die Entwicklung der Arbeitslosigkeit zurück: Die Arbeitslosigkeitskomponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers sank im Juni um 0,6 auf 101,4 Punkte. Damit seien die Erwartungen aber nach wie vor positiv: „Die Arbeitsagenturen gehen von einer leicht sinkenden Arbeitslosigkeit aus, trotz der Herausforderung, die Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt zu integrieren“, erläuterte das IAB. Die abgeschwächten Erwartungen seien als Normalisierung einer sehr positiven Entwicklung zu sehen.

Arbeitsplätze sind sicher wie lang nicht mehr

Dafür spreche auch, dass die Beschäftigungsaussichten hervorragend blieben: Die Beschäftigungskomponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers hielt sich im Juni auf dem sehr hohen Stand von 106,9 Punkten. „Die Konjunktur läuft rund, die Betriebe stellen ein und halten zugleich ihre Fachkräfte, die auf dem Arbeitsmarkt immer knapper werden“, erklärte das IAB. Zum Aufwärtstrend trügen auch konjunkturunabhängige Branchen wie Pflege oder Erziehung in hohem Maße bei, so Weber. Auf dem Ausbildungsmarkt der Region haben 5644 Jugendliche die Agentur für Arbeit Bonn/Rhein- Sieg um Mithilfe bei der Ausbildungsplatzsuche gebeten. Das seien 47 Personen mehr als im Vorjahr. Die Unternehmen und Verwaltungen der Region meldeten der Arbeitsagentur im gleichen Zeitraum 5064 Ausbildungsstellen. Das waren 121 weniger als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Ende Juni gab es noch 2297 Jugendliche ohne Ausbildungsplatz, denen 2180 unbesetzte Ausbildungsstellen gegenüber standen. Erfahrungsgemäß erhöhten sich bis zum Ende des Ausbildungsjahres noch die Bewerberzahlen, so Schmickler-Herriger: „Daher bitten wir die Arbeitgeber, uns weiterhin ihre Ausbildungsstellen zu melden.“

Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) sieht den Arbeitsmarkt weiter in einer guten Verfassung. Sie erklärte am Freitag in Berlin, mit 2,47 Millionen habe die Zahl der Arbeitslosen einen langjährigen Tiefstand erreicht. „Die Wahrscheinlichkeit, die Arbeit zu verlieren, ist so gering wie lange nicht.“ (ga/dpa)

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