Hörgeräte: Kartellamt sorgt für mehr Wettbewerb

BONN · Gute Nachricht für hörgeschädigte Patienten und auch Krankenkassen: Die oft teuren Hörgeräte könnten günstiger werden. Das Bundeskartellamt in Bonn will für mehr Wettbewerb beim Vertrieb der Geräte sorgen und die Vormachtposition der niedergelassenen Akustiker brechen.

Die Behörde machte den Weg frei für ein breiteres Angebot und damit auch für mögliche Preisvorteile. Kassenpatienten können bisher oft nur zu niedergelassenen Hörgeräte-Akustikern gehen, die auch von den Krankenkassen unterstützt wurden. Künftig können sie und Kassen auch eine alternative Versorgung nutzen, wie den direkten Bezug über den behandelnden HNO-Arzt. Dies besagt im Kern eine Entscheidung gegen die Bundesinnung für Hörgeräteakustiker (BIHA), die das Kartellamt gestern in Bonn bekanntmachte.

Mit ihr werde ein wesentliches Hindernis für mehr Wettbewerb beim Vertrieb von Hörgeräten beseitigt. Die nun verbotenen Einschränkungen betreffen von Kassen bezahlte Geräte ohne eigene Zuzahlung. In der BIHA sind etwa neun von zehn Hörgeräte-Akustikern in Deutschland organisiert. "Die Entscheidung war notwendig, um den Wettbewerb zugunsten der Krankenkassen und der gesetzlich versicherten Patienten zu beleben", sagte der Amtschef Andreas Mundt.

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