Höhn gibt Höfe im Rhein-Sieg-Kreis wieder frei

Weil Tiere nicht verkauft werden durften, sind sie nun zu schwer

Rhein-Sieg-Kreis. (hoc) Geringere Einnahmen vor allem für die Schweinehalter im Rhein-Sieg-Kreis fürchtet Kreislandwirt Johannes Frizen. Grund: der jüngste Hormonskandal.

Weil eine Woche lang keine Schweine geschlachtet oder verkauft werden durften, seien die Tiere in dieser Zeit schwerer geworden als mit den Käufern vereinbart. Als Entschädigung bekommen die Landwirte Abschläge. 200 000 Schweine werden in den kommenden Wochen in Nordrhein-Westfalen geschlachtet.

Darunter sind auch Tiere aus dem Kreis. Stichproben werden auf das verbotene Hormon MPA untersucht. Auf vielen Höfen lagern noch Restmengen des verseuchten Futtermittels. Laut Frizen müssen die Produzenten in Köln und Neuss dieses zurücknehmen und entsorgen, ohne dass den Landwirten Kosten entstünden.

Der jüngste Skandal erschüttert das Vertrauen der Verbraucher in die Landwirtschaft, sagt Frizen. Die Vorfälle müssten nach der Entwarnung durch Bund und Länder ermittelt und die Schuldigen verfolgt werden, "das waren kriminelle Machenschaften, die mit der ganzen Härte des Gesetzes bekämpft werden müssen", sagte Frizen.

Laut Kreisveterinäramtsleiter Hanns van den Driesch ist am Freitag der Erlass von NRW-Landwirtschaftsministerin Bärbel Höhn in Siegburg eingetroffen, wonach die gesperrten Betriebe wieder freigegeben werden. Im Rhein-Sieg-Kreis waren 87 geschlossen worden.

Die Landwirte müssten vor der Vermarktung des Fleisches nachweisen, dass sie in den sieben Tagen vor der Schlachtung nur unverdächtiges Futter verwendet haben. Das müssen sie schriftlich bestätigen. Die finanziellen Einbußen für die Bauern hielten sich jedoch "in Grenzen".

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort