Haus Rabenhorst mit millionenschwerer Investition Hochwertige Säfte gehen auch in China gut

Unkel · Der Unkeler Safthersteller Haus Rabenhorst nimmt seine neue Kelterei in Betrieb. Das Familienunternehmen wächst beim Umsatz sehr stark. Auch die Mitarbeiterzahl liegt zu.

 Bei der Einweihung der neuen Kelterei: Der Unkeler Stadtbürgermeister Gerhard Hausen (l.) und Rabenhorst-Geschäftsführer Klaus-Jürgen Philipp.

Bei der Einweihung der neuen Kelterei: Der Unkeler Stadtbürgermeister Gerhard Hausen (l.) und Rabenhorst-Geschäftsführer Klaus-Jürgen Philipp.

Foto: Frank Homann

Noch sind die neue Saftpresse und die neuen Obstsilos leer. Doch binnen weniger Tage wird die neue Kelterei bei Haus Rabenhorst unter Hochdruck laufen. Im September beginnt die Hauptphase der Produktion beim Unkeler Safthersteller, der vor allem durch seine Marke „Rotbäckchen“ bekannt ist. Am Freitag nahm Geschäftsführer Klaus-Jürgen Philipp zusammen mit dem Unkeler Stadtbürgermeister Gerhard Hausen und der gesamten Belegschaft die neue Kelterei in Betrieb, in die das Familienunternehmen 2,5 Millionen Euro investiert hat.

„Damit haben wir in hier am Standort seit 2012 insgesamt rund zehn Millionen Euro investiert“, erläuterte Philipp. Zuvor seien vor allem die Abfüllanlagen erneuert worden. Die neue Saftpresse kann bis zu 10 000 Tonnen Obst im Jahr verarbeiten, während die alte Anlage lediglich auf die Hälfte ausgelegt war.

„Wir mussten investieren, um unserem Wachstum Rechnung zu tragen“, erklärte Philipp. Denn das Tempo der Expansion zügig. Während Rabenhorst 2013 einen Umsatz von 30 Millionen Euro erzielte, liegt der Jahresumsatz jetzt bei 40 Millionen Euro. „Jetzt peilen wir die 50 Millionen Euro an“, sagte Philipp. Das Jahr, in dem er dieses Ziel erreichen möchte, verrät er noch nicht. Gewinnzahlen nennt die Firmen, deren Anteile zu 100 Prozent in den Händen der sechsten und siebten Generation der Familie des Unternehmensgründers, Pfarrer Johann-Heinrich Lauffs, liegen, nicht.

Wachstum im Personalsektor

Auch in der Zahl der Mitarbeiter in Unkel bildet sich das Wachstum ab: „Als ich vor knapp zehn Jahren hier anfing, waren es rund 90 Beschäftigte. Heute haben wir 135“, sagte Philipp. Das Unternehmen konzentriere sich bei der Vermarktung der Säfte auf Europa und Asien. Gerade beginne man, in China Fuß zu fassen. In Hongkong sei der Absatz bereits sehr gut. In Asien gebe es ein großes Bewusstsein für gesunde Ernährung. Heidelbeeren würden beispielsweise in der traditionellen Medizin eingesetzt, weil sie die Sehkraft fördern sollen.

Produkte aus Deutschland hätten außerdem einen guten Ruf.Als große Herausforderung sieht Philipp die zu erwartende schlechte Apfelernte. Fröste haben viele Blüten zerstört, deshalb wird die Apfelernte gering ausfallen. Um solchen Problemen vorzubeugen, habe man eigentlich Verträge mit Produzenten in vielen verschiedenen Anbaugebieten. Doch in diesem Jahr sei europaweit mit einer Beeinträchtigung der Apfelernte zu rechnen. Deshalb werde es voraussichtlich zu Engpässen kommen und Preiserhöhungen seien absehbar.

Größter Cranberry-Importeur Deutschlands

Zunehmen beliebter sei Cranberry-Saft geworden. Die Beeren bekommt Rabenhorst als Tiefkühlware aus Nordamerika. „Unseres Wissens nach sind wir der größte Cranberry-Importeur in Deutschland“, sagte Philipp. Goji-Beeren, auch ein Trendprodukt, importiere man aus China.

Philipp verspricht sich von der neuen Kelterei auch eine weitere Qualitätssteigerung in der Produktion. Die neue Presse sei hygienischer und das Obst oxidiere weniger. „Wir nehmen hohe Preise, deshalb müssen wir auch höchste Qualität liefern.“

So wurde das neue Obstannahmesilo mit einer Aufnahmekapazität von nun 120 Tonnen Kernobst so angelegt, dass es vor der ersten Befüllung mit Trinkwasser geflutet werden kann. Durch diese Maßnahme wird gewährleistet, dass Äpfel und selbst druckempfindliche Birnen beim Abladen nicht beschädigt werden.

Mit langjährigen Vertragslandwirten hat Haus Rabenhorst neue Bio-Obstplantagen angelegt. So entstanden 20 Hektar Anbauflächen für Aroniabeeren im Bergischen Land und im Sauerland, da sich diese Regionen aufgrund der hohen jährlichen Niederschlagsmengen besonders gut für den Anbau der Modefrucht Aronia eignen. Neue Bio-Apfel-Plantagen gibt es auf einer Fläche von 15 Hektar am Mittelrhein und in der Nähe von Heilbronn.

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