Hochschule Bonn-Rhein-Sieg verleiht erstmals Innovationspreis

Der erste Sieg geht an Rheinbach: Die Gewinner-Crew entwickelte kleine, ungefährliche und nur in geringen Mengen explosive Kapseln, die unter anderem zum Training für Hunde kommerziell vertrieben werden.

Hochschule Bonn-Rhein-Sieg verleiht erstmals Innovationspreis
Foto: Axel Vogel

Sankt Augustin. (zaf) Sprengstoffspürhündin Ayla bewies ein feines Gespür, als sie den Umschlag des Gewinners des erstmals in der Geschichte der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg verliehenen Innovationspreises erschnüffelte.

Die Crew um den Rheinbacher Professor Peter Kaul und Boris Graewe sowie Diplomchemiker Christopher Becher entwickelte kleine, ungefährliche und nur in geringen Mengen explosive Kapseln, die unter anderem zum Training für Hunde kommerziell vertrieben werden.

Die Echtstoff-Mikromengenprüfkörper sind Kapseln, die aus verschlossenen Aluminiumschaum-Zylindern bestehen, und in deren "Innenraum" sich ein Streifen aus Nickelschaum befindet. Dieser ist Träger für geringe Mengen von Explosionsstoffen, die es Kunden ermöglicht, umweltfreundliche Tests durchzuführen, da von nun an keine reale Munition oder lose Explosionsstoffe mehr benötigt werden.

Bis zum letzten Jahr konnte in dem Wehrwissenschaftlichen Institut für Werk-, Explosiv- und Betriebsstoffe ein externer Projektträger gewonnen werden. Die Explotech GmbH aus Rheinbach ist hingegen heute noch Partner des 260 000 Euro teuren Projekts.

Dazu finden die 2008 mit dem Industriepreis ausgezeichneten Prüfkörper bereits Verwendung bei Bundeswehr, Landespolizeibehörden sowie Forschungseinrichtungen, dem australische Zoll und der Grenzpolizei zur Ausbildung von Hunden oder der Entwicklung von Sprengstoffdetektoren.

Unter dem Motto "Ideen in Produkte umsetzen" war es das Ziel des FH-Wettbewerbs, innovative wissenschaftsbasierte Produkte, Verfahren oder Dienstleistungen in Zusammenarbeit mit der Industrie aus Forschungsergebnissen heraus zu entwickeln und auf dem Markt zu platzieren.

Dabei gingen andere Projekte wie das "Intelligente Nahinfrarot-Sensorsystem für sicherheitskritische Anwendungen" um die beiden Professoren Norbert Jung und Dietmar Reinert ebenso leer aus wie der "Patientensimulator für medizinisches Notfalltraining" von Thomas Breuer.

Insgesamt nahmen neun Projekte an der Ausschreibung teil, die in einem Kopf-an-Kopf-Rennen durch eine Jury um Reiner Clement, Vizepräsident für Innovation und neue Finanzierungsinstrumente, entschieden wurde. Dotiert ist der Preis, den die Kreissparkasse Köln fördert, mit 5 000 Euro.

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