Haribo ruft Adventskalender zurück

Gummibärchen des Bonner Produzenten schmecken nach Pappe - Das Unternehmen rechnet mit einem Verlust von rund acht Millionen Euro

Advent ohne Gummibärchen:  Diesen Kalender nimmt Haribo zurück. Eine Gesundheitsgefahr besteht jedoch nicht.

Advent ohne Gummibärchen: Diesen Kalender nimmt Haribo zurück. Eine Gesundheitsgefahr besteht jedoch nicht.

Foto: ap

Bonn. Der Bonner Gummibärchen-Produzent Haribo ruft rund 780 000 Adventskalender zurück. Grund dafür sind nach Unternehmensangaben "geschmackliche Beeinträchtigungen des Inhalts". Wegen Ausdünstungen von einem Klebestreifen in der Karton-Verpackungen schmecken die Gummibärchen, Kaubonbons und Lakritze im Inneren des Kalenders nach Pappe.

"Gesundheitlich sind die Süßigkeiten aus dem Kalender absolut unbedenklich", sagt Hans-Jürgen Riegel am Mittwoch dem General-Anzeiger.

Der Neffe des Gummibärchen-Patriarchen Hans Riegel gilt als möglicher Nachfolger an der Firmenspitze. Am Mittwoch trat er in Bonn als "Repräsentant des Hauses" auf.

"Wir wollten aktiv werden, weil das Produkt unseren geschmacklichen Anforderungen nicht genügt", sagte Riegel. Kunden - in Deutschland sind etwa 550 000 Kalender in den Handel gelangt - erhielten von Haribo ihr Geld zurück. Auf einen Ersatzkalender mit Gummibärchen müssen sie allerdings zumindest in diesem Jahr verzichten. "Für eine Neuauflage reicht die Zeit bis zum 1. Dezember einfach nicht", sagte Riegel.

Die Rückrufaktion - nach Angaben des Unternehmensvertreters die erste in der Geschichte des Traditionsunternehmens - koste Haribo schätzungsweise rund acht Millionen Euro, hieß es. Der Adventskalender wurde im Handel nach Angaben des Herstellers für zwischen fünf und neun Euro angeboten.

Kunden können den Kalender im Einzelhandel zurückgeben oder an Haribo schicken: Haribo, Verbraucherservice, Hans-Riegel-Straße 1, 53129 Bonn. Sie erhalten Kaufpreis und Portokosten bei Angabe ihrer Bankverbindung erstattet. Außerdem hat Haribo eine gebührenfreie Hotline eingerichtet: (08 00) 8 427 4 26.

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