Spar- und Darlehnskasse Aegidienberg Gute Zahlen in schweren Zeiten

AEGIDIENBERG · Trotz hoher Investitionen und eines schwierigen Umfeldes hat die Spar- und Darlehnskasse Aegidienberg einen positiven Geschäftsbericht vorgelegt. Die Mitglieder der Genossenschaftsbank dürfen sich demnach über eine Dividende von sechs Prozent zuzüglich einem Bonus von zwei Prozent freuen. Das gab Vorstandssprecher Heinz-Peter Witt bei der Generalversammlung am Dienstag im Bürgersaal den 187 anwesenden Mitgliedern bekannt. Diese entlasteten wiederum einstimmig den Vorstand und den Aufsichtsrat.

 187 Mitglieder folgten der Einladung zur Generalversammlung und freuten sich über sechs Prozent Dividende plus Bonus.

187 Mitglieder folgten der Einladung zur Generalversammlung und freuten sich über sechs Prozent Dividende plus Bonus.

Foto: Frank Homann

Die Zeiten für Bankgeschäfte sind stürmisch: Die europäische Haushalts- und Eurokrise tobt, die Nachwehen der vor fünf Jahren ausgebrochene Finanzmarktkrise sind noch immer spürbar und die großen Probleme vieler Länder mit ihren Staatshaushalten verunsichern die Branche. Doch trotz aller Turbulenzen in der Welt des Geldes geriet das Aegidienberger Institut auch 2012 nicht in Seenot. Im Gegenteil: Es hat seine Bilanz sogar verbessert.

Das Bilanzvolumen stieg von 60,8 auf 65,5 Millionen Euro, das Kundenvolumen von 186,5 auf 198,6 Millionen Euro. "Wir konnten die Kreditgeschäfte - besonders im Bereich der Hausfinanzierung - als auch die angelegten Kundengelder steigern", begründete Heinz-Peter Witt die positive Entwicklung. Auch die Kredite und Einlagen wuchsen deutlich an.

Der Vorstandssprecher kritisierte dennoch die politischen Rahmenbedingungen, die sich auch im Jahr 2012 verschlechtert hätten. Trotz hoher Steuereinnahmen, so Witt, seien die Haushalte des Staates bis zu den Kommunen von positiven Ausblicken noch sehr weit entfernt: "Wenn man nicht jetzt mit Reformen beginnt, wann dann?", haderte Witt. Auch prangerte er die "ausufernde Regulierungsflut" der Politik an.

Gerade Genossenschaftsbanken und andere kleine Institute seien von den Regulierungsanforderungen, Stresstests, Meldebestimmungen und andere Formalien betroffen und habe diesen Häusern nur Kosten verursacht. "Eine europäische Finanztransaktionssteuer, die angeblich dem Kapital und den Spekulanten etwas Geld abnehmen soll, trifft die Falschen. Die Kunden, die Finanzprodukte erwerben, werden die Zeche zahlen", sagte Witt.

Bad Honnefs Bürgermeisterin Wally Feiden unterstützte in ihrem Beitrag die Kritik: "Auch, wenn es mir schwer fällt: Ich muss Ihnen Recht geben", sagte sie in Richtung Witt und fügte hinzu: "Die Regulierungswut trifft die kleinen Einheiten in besonderem Maße. Es ist der Eindruck zu gewinnen, man will die Kleinen weg haben."

Das Aegidienberger Institut hat hingegen lieber investiert: in die Sanierung, in Neu- und Umbauarbeiten sowie in einen neuen Werbeauftritt.

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