IHK-Kongress Gründer und Investoren treffen sich in Bonn

BONN · Die Gründungsdynamik soll in der Region Bonn/Rhein-Sieg verstärkt und die Wirtschaft fit für das digitale Zeitalter gemacht werden.

 Blick ins Podium: Zuhörer lauschen im Volksbank-Haus dem Vortrag Gründercoach André Doll.

Blick ins Podium: Zuhörer lauschen im Volksbank-Haus dem Vortrag Gründercoach André Doll.

Foto: Roland Kohls

Das sind zentrale Botschaften des Gründerkongresses der Industrie- und Handelskammer (IHK) Bonn/Rhein-Sieg, der gestern mit rund 200 Unternehmerinnen und Unternehmern im Volksbank-Haus stattfand.

In seiner Grußbotschaft an den IHK-Kongress ging NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin auf "den Brückenschlag zwischen etablierten Unternehmen und Gründern, zwischen Innovation und Kreativität" ein. Nur so ließen sich Synergien nutzen und Impulse für die Wirtschaft von morgen schaffen. Mehr als 20 Gründerinnen und Gründer präsentierten sich mit ihren Konzepten.

Sabine Meister, bei der Volksbank Bonn Rhein-Sieg unter anderem fürs Firmenkundengeschäft verantwortlich, gab den Jungunternehmern Ratschläge zur Finanzierung in den Gründerjahren. Jörg Haas, Initiator und Investor des "Bonner Bogens" berichtete von seinen Erfahrungen aus gut drei Dutzend Gründungen und Beteiligungen insbesondere an jungen Unternehmen.

Nicolas Lecloux, Geschäftsführer des Bonner Fruchtgetränkeherstellers True Fruits, ließ die Kongressteilnehmer an seinen Erfahrungen beim Aufbau von Marketing und Vertrieb teilhaben. André Doll von der Kölner Unternehmensberatung ADMCC gab einen Einblick in die Erfolgsfaktoren beim Crowd-funding. Tobias Kollmann, Beauftragter für die Digitale Wirtschaft NRW, forderte die Unternehmen per Videoeinspielung auf, sich mit der fortschreitenden Digitalisierung auseinanderzusetzen.

Das gelte vor allem auch für etablierte Firmen. Kent Hahne, der Unternehmenskonzepte in der Systemgastronomie (Vapiano, Gin Yuu) entwickelt hat, empfahl den jungen Unternehmern, von den amerikanischen Start-ups zu lernen und "Outside the Box" zu denken, also neue Wege zu gehen. "Sie müssen das auf den Markt bringen, was es noch nicht gegeben hat", sagte Hahne.

Volksbankchef Jürgen Pütz rief den Gründerinnen und Gründern zu: "Haben Sie den Mut zum Risiko und seien Sie so realistisch, auch das Scheitern einzukalkulieren. Scheitern ist die Arbeitsvorbereitung für den nächsten Schritt."

IHK-Hauptgeschäftsführer Hubertus Hille bezeichnete den Kongress als Auftakt zu weiteren Aktivitäten der IHK. "Die aktuellen Gründerzahlen in Bonn/Rhein-Sieg sind rückläufig. Hier müssen wir gemeinsam neue Impulse setzen", sagte Hille. "Wir dürfen es nicht länger hinnehmen, dass bei der Einstellung der unter 35-Jährigen zur Existenzgründung Deutschland weltweit die rote Laterne hält", berief sich der IHK-Hauptgeschäftsführer auf jüngste Untersuchungen. Er forderte die junge Generation auf, mehr Mut zur beruflichen Selbstständigkeit zu beweisen.

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