Gesundheitsfonds wird vom Bonner Bundesversicherungsamt gemanagt

Beim Bundesversicherungsamt überwachen 540 Beschäftigte Renten-, Unfall- und Krankenversicherung

  Mehrkosten für Medikamente  sind ein Grund, warum die Beiträge zu den gesetzlichen Krankenversicherungen steigen.

Mehrkosten für Medikamente sind ein Grund, warum die Beiträge zu den gesetzlichen Krankenversicherungen steigen.

Foto: Keystone

Bonn. Der Gesundheitsfonds ist ein Bonner. Der große Topf, in den ab dem 1. Januar 2009 alle Krankenkassenmitglieder einen einheitlichen Beitrag einzahlen, wird vom Bundesversicherungsamt mit Sitz in der Bundesstadt gemanagt. Die Krankenkassen bekommen aus dem Fonds individuelle Zuweisungen. Diese richten sich nach Alter, Geschlecht und Gesundheitszustand der Versicherten.

Für besonders kostenintensive chronische Krankheiten bekommen die Kassen zusätzliche Zahlungen. Dieses Ausgleichssystem trägt den sperrigen Titel morbiditätsorientierter Risikostrukturausgleich. Über die Liste der Krankheiten, für die es Zahlungen gibt, kam es zum Krach. Der Wissenschaftliche Beirat des Bundesversicherungsamtes trat geschlossen zurück, daraufhin entschieden die Beamten allein über die aufzunehmenden Krankheitsbilder. Krankenkassen, die mit dem einheitlichen Beitragssatz nicht auskommen, müssen von ihren Mitgliedern Zusatzzahlungen erheben.

Kassen, die erfolgreich wirtschaften, können den Überschuss ihren Mitgliedern zukommen lassen. Die Höhe des einheitlichen Beitragssatzes der Mitglieder soll im November festgelegt werden. Experten vermuten, dass er bei 15,5 Prozent liegen wird. Damit dürfte für die meisten Versicherten die Krankenkasse teurer werden. Grund für den Anstieg sind die höheren Mittel, die Krankenhäuser und Ärzte bekommen, und höhere Arzneimittelkosten.

Das Bundesversicherungsamt hat die Rechtsaufsicht über die gesetzliche Renten-, Unfall- und Krankenversicherung sowie die soziale Pflegeversicherung. Es wurde 1956 als Bundesoberbehörde errichtet. Das Amt mit Sitz Friedrich-Ebert-Allee 38 hat derzeit rund 540 Beschäftigte. Das Amt bearbeitet auch Anfragen von Bürgern, die sich von der Sozialversicherung ungerecht behandelt fühlen. 2007 waren es 4 187 Beschwerden, die bearbeitet wurden. Der Sitz wurde im Rahmen der Ausgleichsmaßnahmen 1999 von Berlin nach Bonn verlegt.

Lesen Sie dazu auch das Interview Josef Hecken: "Gesundheitsversorgung wird nicht billiger"

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