Aus nach fast 16 Jahren Geschäftsführer Garvens verlässt den Flughafen Köln/Bonn

Köln/Bonn · Der langjährige und zuletzt heftig umstrittene Geschäftsführer des Flughafens Köln/Bonn, Michael Garvens, verlässt den Flughafen Köln/Bonn. Zuletzt hatte er per Gerichtsbeschluss seine Rückkehr erwirkt.

Der Flughafen Köln/Bonn und Michael Garvens gehen getrennte Wege. Darauf hätten sich Garvens und der Aufsichtsrat des Airports verständigt, teilte sein Anwalt Rolf Bietmann mit. Die Entscheidung sei in beiderseitigem Einvernehmen gefallen. Sein Mandant ziehe „aus eigenen Entscheidung heraus die Konsequenz aus einer unerträglichen Diskussion über angebliche Verfehlungen“, so Bietmann weiter.

Garvens wolle Schaden von Flughafen und weitere Belastungen für seine Familie abwenden. Bietmann sprich von einer „auch wirtschaftlich vertretbaren Lösung“. Garvens Vertrag lief noch bis Januar 2022. Im Jahre 2016 hat er Bezüge von 409.000 Euro erhalten. Er war im Januar 2002 kaufmännischer Geschäftsführer des Flughafens geworden und zwei Jahre später Sprecher der Geschäftsleitung.

Am 10. November war Garvens zunächst beurlaubt worden. Nach einem anonymen Hinweis hatten eine Rechtsanwaltskanzlei und eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Vorwürfe gegen den Airport-Chef untersucht. Der Flughafen soll Rechnungen eines Frachtunternehmens beglichen haben, obwohl es dafür keine Gegenleistungen gab. Auch sollen Brandschutzmängel zu langsam beseitigt worden sein, und Garvens soll bei der Auswahl eines Wirtschaftsprüfers Einfluss genommen haben. Auch soll er ein privat genutztes Flugzeug sehr günstig angemietet haben und fast 50 Mitarbeiter bei vollen Bezügen teils über mehrere Jahre freigestellt haben. Garvens hat alle Vorwürfe stets zurückgewiesen.

Ende November war die Beurlaubung mit einer einstweiligen Verfügung des Kölner Landgerichts aufgehoben worden. Am Freitag war der Aufsichtsrat zu einer Sitzung zusammengekommen, um zu entscheiden, ob Garvens bleibt oder nicht. Die Sitzung dauerte von morgens bis in den Abend.

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