Geschäfte bringen Jobs und Steuern

Zweiter Bauabschnitt am Berkumer Einkaufszentrum in der Endphase. Planungen der Gemeinde für benachbarte Flächen laufen

Wachtberg-Berkum. In dem neuen, 4000 Quadratmeter großen vierten Gebäudekomplex des Wachtberger Einkaufszentrums (EKZ) in Berkum geht es künftig um Fitness, Gesundheit, Hygiene, Mode, Geld, Geschenke und Getränke. So bringen Frank und Sabine Habermann aus Heiderhof in ihrem Fitness-Club samt Sauna schon seit Tagen sportliche Zeitgenossen zum Schwitzen.

Nebenan packt Miriam Kirbär mit ihren Töchtern Jacqueline und Debora sowie einigen Mitarbeiterinnen Kartons mit Geschenkartikeln aus. Schon bald will die Unternehmerin aus Bad Neuenahr hier Luftballons für alle möglichen Anlässe in den Wachtberger Himmel steigen lassen.

Gleich um die Ecke lassen sich die ersten Interessenten auf Hightech-Sonnenbänken die Winterbleiche wegbräunen, und im Frontbereich des Gebäudes richtet sich die Forum-Apotheke ein. Die Reinigungsannahme daneben wird wohl erst im Mai betriebsbereit sein, der "Waschbär" aus Oberbachem hat nach Aussage des Geschäftsführers im Mutterbetrieb zuviel zu tun.

Im künftigen Getränkemarkt neben dem E-Center von Edeka trocknen noch Gebläse die frischen Farben. Im Obergeschoss richtet die Verwaltung der Kreissparkasse ein neues Büro ein. Daneben und dahinter ist noch Platz. Weiter unten soll ein Modegeschäft einziehen. Ende des Monats wollen die meisten Mieter ihren Routine-Geschäftsbetrieb anlaufen lassen.

Außerhalb legen gerade Pflasterer letzte Hand an den insgesamt 140 neuen Auto-Stellplätzen an - laut Stefan Hahn, Beigeordneter der Gemeinde, "70 Plätze mehr als geplant". Das muntere Treiben am EKZ wird auch Wachtbergs Kämmerer Robert Wolf freuen. Alle Aktivitäten der Gewerbetreibenden im Ländchen bringen inzwischen 2,1 Millionen Euro an Gewerbesteuern in die von Finanznöten geplagte Gemeindekasse.

Im Vergleich zu 2004 sind das rund 350 000 Euro mehr. Über die Höhe der vom EKZ eingehenden Steuern wollte Wolf nichts sagen - Steuergeheimnis. In einer Pressemitteilung der Gemeinde Wachtberg erklärte Bürgermeister Theo Hüffel: "Das Gewerbesteueraufkommen ist im Jahr der Inbetriebnahme des Einkaufszentrums um nahezu 20 Prozent gestiegen. Auch in den kommenden Jahren rechnen wir mit weiteren Steigerungen."

Für die Entwicklung rund um das EKZ steht in erster Linie Jutta Tönnissen von dem Investor aus Kleve. Unter ihrer Federführung wurden Geschäfte mit inzwischen rund 200 Arbeitskräften am Wachtberg angesiedelt. Nach den Vorstellungen der Gemeinde soll auch das benachbarte, noch freie Grundstück der Limbachstiftung zügig bebaut werden. Darauf hat das Klever Unternehmen ebenfalls eine Option.

Weitere Einzelhandelsgeschäfte sind dort nicht erlaubt. In den Bauplänen der Gemeinde ist unter anderem eine Tankstelle neben dem Kreisel am Wachtbergring vorgesehen. Auch ein Schnellrestaurant oder ein Bürogebäude könnten dort laut Dieter Müller vom zuständigen Gemeindereferat entstehen.

Derartige Planungen wollte Jutta Tönnissen für ihr Unternehmen gegenüber dem GA aber nicht bestätigen. Sicher ist, dass die Gemeinde Wachtberg das am Zentralen Omnibusbahnhof gelegene Mischgebiet in den kommenden Jahren zu einem Zentrum für kleinflächigen Einzelhandel und Dienstleister ausbauen will.

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