Gebäudedienstleister wächst Germania freut sich über bisher bestes Jahr

Bonn · Mit Rewe konnte der Bonner Gebäudedienstleister 2015 einen großen Kunden gewinnen. Geschäftsführer Thomas Kemp beantragt derzeit zehn Arbeitsgenehmigungen für Flüchtlinge.

 Germania-Chef Thomas Kemp (l.) mit Kooperationspartner Thomas Dietrich.

Germania-Chef Thomas Kemp (l.) mit Kooperationspartner Thomas Dietrich.

Foto: Germania

Es ist schon ein größerer Fisch, der der Germania im vergangenen Jahr ins Netz gegangen ist: Der Bonner Gebäudedienstleister hat 2015 mit Rewe einen großen Kunden dazu gewonnen. „Wir konnten uns im vergangenen Jahr gut bei den privatwirtschaftlichen Kunden durchsetzen“, fasst Geschäftsführer Thomas Kemp das abgelaufene Geschäftsjahr zusammen. Der Kölner Handelskonzern ist allerdings nicht der einzige bekannte Kunde des Gebäudedienstleisters. Der derzeit größte Auftraggeber der Germania ist der Versicherer Ergo. Gerade sei ein neuer Vertrag für eine längere Laufzeit unterschrieben worden, erzählt Kemp.

Mit seinen festen Kunden könne er das Geschäft sehr gut vorhersehen. Daher rechnet er auch 2016 mit einem weiteren Umsatzwachstum. Das vergangene Jahr konnte er als das bisher beste in der Firmengeschichte abschließen. Der Umsatz stieg von 21,5 Millionen Euro im Jahr 2014 auf 22,7 Millionen Euro 2016. Die Umsatzrendite des Unternehmens liege bei fünf bis sechs Prozent. Für das kommende Jahr erwartet Kemp einen Umsatz von mehr als 24 Millionen Euro. Der umsatzstärkste Bereich sei die tägliche Reinigung von Büros, Krankenhäusern oder Verwaltungsgebäuden. Dazu bietet Germania Spüldienste in Großküchen, Hausmeisterdienste und Bewachungsdienstleistungen.

Die Kooperation mit der Wuppertaler Unternehmensgruppe Dietrich habe sich sehr positiv entwickelt, erklärt Kemp. Seit Beginn der Zusammenarbeit 2014 habe sich der Umsatz um fünf Millionen Euro gesteigert. Für die Dietrich-Gruppe arbeiten bundesweit rund 3000 Beschäftigte. Germania gehört mit rund 1500 Angestellten zu den 30 größten privaten Arbeitgebern in der Region.

Trotz des größeren Partners, betont Kemp, werde die Germania selbstständig bleiben. Entgegen bestehender Gerüchte bleibe auch die Firmenzentrale in Bonn: „Wir haben eine entsprechende Vereinbarung für die nächsten fünf Jahre abgeschlossen“, erklärt Kemp. Das heiße aber auch nicht, dass sich nach danach etwas ändere. Derzeit beschäftigt Germania-Chef Kemp vor allem das Thema Flüchtlinge. „Wir haben gerade Arbeitsgenehmigungen für zehn Personen beantragt.“ In vier bis sechs Wochen falle die Entscheidung, ob Germania die Flüchtlinge einstellen darf. So lange brauche die Agentur für Arbeit, um die Anträge zu bearbeiten. Der Geschäftsführer betont den gesellschaftlichen Nutzen, wenn Unternehmen versuchten, die Flüchtlinge schnellstmöglich gut zu integrieren. Dazu komme allerdings auch, dass es derzeit nicht so leicht sei, neue Mitarbeiter zu finden, so Kemp.

Dabei will der Gebäudedienstleister seinen Mitarbeitern auch etwas bieten: Das Gesundheitsmanagement ist Kemp besonders wichtig: Dadurch, dass er eine Kooperation mit unterschiedlichen Ärzten eingegangen ist, müssen seine Mitarbeiter nie lange auf einen Facharzttermin warten. Die meisten seiner Angestellten sind Kassenpatienten. Dazu ist die Arbeit als Gebäudereiniger keine leichte. „Rückenschmerzen kommen schon häufiger vor“, erklärt Kemp. „Anfangs dachten einige Mitarbeiter, ich wollte nur, dass sie schnell wieder arbeiten können“, erzählt der Unternehmer. Mittlerweile nähmen die Mitarbeiter das Angebot sehr gerne an. Ebenso wie die Sportkurse, die Germania für die Mitarbeiter intern anbietet.

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