Früherer Postbank-Chef erhält Abfindung

2,9 Millionen Euro für Wolfgang Klein

Bonn. (dpa) Der frühere Postbank-Chef Wolfgang Klein erhält nach seinem vorzeitigen Abgang eine Abfindung von knapp 2,9 Millionen Euro.

Das beschloss der Aufsichtsrat der Postbank. Kleins Gehalt für 2009 - bis zu seinem Ausscheiden Ende Juni - betrug rund eine halbe Million Euro. Auf eine etwaige Bonuszahlung für 2009 habe Klein verzichtet, hieß es.

Der 45-Jährige war nach dem Einstieg der Deutschen Bank bei der Post-Tochter überraschend ausgeschieden - wahrscheinlich musste er seinen Hut nehmen.

Zuvor war er in die Schlagzeilen gekommen, als er im Zuge des Verkaufsprozesses 2008 einen umstrittenen Sonderbonus von 2,4 Millionen Euro erhielt - der gesamte Postbank-Vorstand kassierte 11,5 Millionen Euro.

Nach heftiger öffentlicher Kritik kündigte Klein in einem spektakulären Vorstoß an, im Jahr 2009 für einen symbolischen Euro arbeiten zu wollen. Später sagte er, er könne sein Gehalt auch spenden.

Was nach den Aufsichtsrats-Beschlüssen aus den Worten Kleins wird, ist unklar. Das sei nun "seine Privatsache", sagte ein Postbank- Sprecher. Intern soll die Ein-Euro-Ankündigung Kleins für Verstimmung gesorgt und auch zu seinem Abgang mit beigetragen haben.

Der Aufsichtsrat hätte Kleins Angebot ohnehin nicht annehmen dürfen, denn laut Aktiengesetz hat der Aufsichtsrat den Vorstand "angemessen" zu vergüten.

Die internationale Finanzkrise hatte die Postbank unter Führung von Klein 2008 erstmals seit Jahren in die roten Zahlen gedrückt. Unterm Strich stand ein Verlust von 821 Millionen Euro.

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