Solarworld-Chef Frank Asbeck reagiert mit deutlichen Worten auf Industriespionage

BONN · Mit deutlichen Worten reagierte Solarworld-Chef Frank Asbeck auf die chinesischen Hackerangriffe, bei denen die Täter aus Computern der US-Tochter des Bonner Konzerns sensible Daten gestohlen hatten.

"Nachdem wir in den USA und auch in Europa chinesischem Dumping die Stirn geboten haben, ist es zudem nicht überraschend, dass China zu dem bewährten Mittel der Industriespionage greift", sagte Asbeck auf Anfrage. Faire Mittel würden von China mit unfairen Mitteln vergolten.

Nach Angaben des US-Justizministeriums steht der Datendiebstahl aus dem Jahr 2012 in einem zeitlichen Zusammenhang mit einer Anti-Dumpingklage, die der Solarkonzern zunächst in den USA wegen angeblicher Niedrigpreise eingereicht hatte. Später reichte Solarworld auch in Europa Klage ein.

Seit Jahren tobt in der Solarbranche ein erbitterter Preiskrieg zwischen westlichen und asiatischen Anbietern. Im vergangenen Jahr hatte die EU Strafzölle auf chinesische Solarmodule beschlossen. Aus dem Schreiben des US-Justizministeriums geht hervor, dass es den Hackern 2012 ganz offenbar gelang, Tausende Datensätze zu stehlen, die sowohl wirtschaftliche als auch technische Informationen enthielten.

Bei den Datendieben soll es sich laut US-Ministerium um Angehörige des chinesischen Militärs handeln. Auf der Liste der ausspionierten Unternehmen stehen neben Solarworld unter anderem auch der Aluminiumhersteller Alcoa, der Stahlriese US Steel und der Elektrokonzern Westinghouse.

"Die Volksrepublik plant die komplette Übernahme der internationalen Solarindustrie mit Mitteln des Dumpings und der Spionage, auf 80 Prozent des Marktes sind sie schon gekommen", sagte Asbeck. Dem müsse man sich entgegensetzen. Solarworld werde dies weiterhin durch die Ausschöpfung aller Mittel des Handelsrechtes tun.

Asbeck: "Im Fall der chinesischen Industriespionage sind wir froh, dass die amerikanische Regierung jetzt initiativ wird, und unterstützen die Ermittlungen der US-Behörden, dies strafrechtlich zu verfolgen."

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