Bonner Arbeitgeber Fachkräftemangel zeigt sich in späteren Jahren

BONN · Ein Umdenken der Unternehmen bei der Personalpolitik forderte am Mittwoch Klaus F. Zimmermann, Direktor des Bonner Instituts zur Zukunft der Arbeit. "Wer sich heute nicht überlegt, wie er interessante Fachkräfte an sich bindet, wird auf der Strecke bleiben", warnte der Professor der Universität Bonn am Abend bei einer Podiumsdiskussion im Beethoven-Haus.

Moderiert von WDR-Journalistin Angela Maas diskutierten Vertreter von Unternehmen mit dem Wissenschaftler beim "Bonner Wirtschaftstalk" über Strategien, wie Arbeitgeber langfristig dem Personalmangel entgegnen können.

Noch hält sich offenbar in Bonn und Umgebung der Bewerbermangel in Grenzen. Richard Boulter, Chef des Bonner Elektronikkonzerns Eaton, sprach von einem "moderaten Problem". Auch die Stadtwerke Bonn können nach Angaben von Geschäftsführer Marco Westphal in den meisten Geschäftsbereichen alle offenen Stellen besetzen.

Orgelbauer Philipp C.A. Klais freut sich über Bewerber aus aller Welt, darunter immer mehr Frauen, für sein ausgefallenes Handwerk. "Es ist eben ein besonders vielfältiger Beruf." Vor allem in IT- und Ingenieursberufen gingen die Experten jedoch langfristig von einem Bewerbermangel aus. Zimmermann empfahl, ältere Menschen stärker ins Berufsleben einzubinden und vor allem Mütter nicht durch staatliche Anreize von einer Berufstätigkeit abzuhalten.

Außerdem müsse Deutschland mehr Fachkräfte aus dem Ausland rekrutieren. Einigkeit herrschte darüber, dass Bonn und Umgebung dank der hohen Lebensqualität für Bewerber attraktiv seien. Oder wie der Brite Boulter am Mittwoch sagte: "Es ist so schön übersichtlich."

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