Bonner Solarparc verkauft Ex-Manager kaufen Teile des insolventen Solarworld-Konzerns

Bonn · Nach Gründer Frank Asbeck kauft auch Ex-Finanzvorstand Philipp Koecke aus der Insolvenzmasse des Bonner Konzerns. Die Bonner Solarworld AG hatte im Mai dieses Jahres Insolvenz angemeldet. Rund 2000 Arbeitsplätze gingen verloren.

Weitere Teile der insolventen Bonner Solarworld AG gehen an ehemalige Manager des Unternehmens. Der frühere Finanzvorstand Philipp Koecke übernimmt die Tochterfirma Solarparc gemeinsam mit deren Geschäftsführern Peter Schreier und Steffen Schmidt. Insolvenzverwalter Horst Piepenburg bestätigte einen entsprechenden Bericht des „Handelsblattes“. Im Sommer hatte bereits der frühere Vorstandsvorsitzende und Firmengründer Frank Asbeck gemeinsam mit einem Investor aus dem Golfstaat Katar die deutschen Betriebsstätten der insolventen Solarworld AG in Arnstadt (Thüringen) und Freiberg (Sachsen) gekauft.

Nach Angaben des Insolvenzverwalters haben die Gläubiger des Unternehmens in einer außerordentlichen Versammlung dem Verkauf an Koecke und seine Geschäftspartner zugestimmt. Es sei das beste Angebot für Solarparc gewesen, hieß es. Das „Handelsblatt“ bezifferte den Kaufpreis auf etwa zwölf Millionen Euro. Die Solarparc-Geschäftsführer waren am Mittwoch für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

Das Unternehmen mit Sitz in Bonn hat unter dem Dach der Solarworld AG vorwiegend Photovoltaik-, aber auch Windprojekte geplant, realisiert und betrieben. Nach Angaben aus Branchenkreisen schreibt Solarparc im Gegensatz zum insolventen Mutterkonzern schwarze Zahlen. Die Solarworld AG betreute nach Firmenangaben zuletzt über die Solarparc GmbH ein Portfolio von rund 222 Megawatt. Die Zahlen von Solarparc dürften Neu-Eigentümer Philipp Koecke vertraut sein. Er war seit 2003 Finanzvorstand der Solarworld AG, bis er sein Amt im Zuge der Insolvenzeröffnung im August dieses Jahres niederlegte.

Mit dem Verkauf der Solarparc schreitet die Zerschlagung der Solarworld AG durch den Insolvenzverwalter voran. Als ein Herzstück der Insolvenzmasse gilt die US-Tochter des Bonner Konzerns. Nach Angaben des Insolvenzverwalters wurden 15 Interessenten zur Abgabe eines Angebotes aufgefordert. Eine Entscheidung wird erst erwartet, wenn die US-Regierung unter Donald Trump über mögliche neue Schutzzölle für die US-Solarindustrie entschieden hat. Werden Importe in die USA erschwert, dürfte die amerikanische Solarworld-Modulfertigung im Wert deutlich steigen.

Die Bonner Solarworld AG hatte im Mai dieses Jahres Insolvenz angemeldet. Rund 2000 Arbeitsplätze gingen verloren.

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