Umsätze im Einzelhandel Geschäfte in der Region bekommen weniger Besuch von Kunden

Bonn · Obwohl der Umsatz des Einzelhandels in der Region leicht gewachsen ist, schlägt die Industrie- und Handelskammer Alarm. Ein Grund dafür: Die Kundenfrequenz in manchen Läden geht zurück - mancherorts bis zu 50 Prozent.

Einzelhandel in Bonn und der Region: Geschäfte bekommen weniger Besuch von Kunden
Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Die Zahlen sehen auf den ersten Blick nicht so schlecht aus: In den vergangenen Jahren ist der Einzelhandelsumsatz in der Region um durchschnittlich 2,5 Prozent gewachsen, wie aus dem Einzelhandelsreport 2020 hervorgeht, den die Industrie- und Handelskammer Bonn/Rhein-Sieg am Donnerstag vorstellte. Trotzdem schlägt die IHK Alarm, denn in den Daten sind auch die Umsätze des Online-Handels enthalten – und der wächst seit Jahren viel schneller als der stationäre Handel.

Laut dem Report ist die Kundenfrequenz in manchen Läden um bis zu 50 Prozent zurückgegangen. IHK-Geschäftsführer Stephan Wimmers sagte, die Einzelhändler müssten im Wettbewerb mit dem Online-Handel ihre Sichtbarkeit erhöhen und viel stärker in die sozialen Medien gehen. Insbesondere in Bonn müsse sich aber auch die Erreichbarkeit der Geschäfte erhöhen. Manche verkehrspolitische Entscheidung sei nicht nachvollziehbar. Wimmers bezog sich unter anderem auf die Umleitung von der Kaiserstraße in die Nassestraße für den stadteinwärts fahrenden Pkw-Verkehr.

Mit 26.950 Euro pro Einwohner liegt die Kaufkraft in Bonn ebenso wie die im Rhein-Sieg-Kreis mit 25.542 Euro über dem bundesdeutschen Durchschnitt. Die Verkaufsflächen haben zuletzt nur noch wenig zugenommen, in diesem Jahr stiegen sie um 0,91 Prozent auf 1,433 Millionen Quadratmeter. Der Umsatz im Einzelhandel inklusive Online-Geschäften wuchs um 2,74 Prozent in diesem Jahr, nach gut fünf Prozent im vergangenen Jahr. Insgesamt setzte der Einzelhandel in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis 5,652 Milliarden Euro um, davon 2,389 Milliarden Euro in der Bundesstadt und 3,26 Milliarden Euro im Kreis. Zur Steigerung der Verkaufsflächen trugen vor allem Filialisten wie die neuen Mieter im Maximiliancenter am Bonner Hauptbahnhof bei. Auch der Huma-Einkaufspark in Sankt Augustin, der 2017 wiedereröffnete, hat mit 39.000 Quadratmetern zur Flächensteigerung beigetragen.

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