Statistik für die Region Einkommen steigen deutlich

DÜSSELDORF · Die gute Nachricht vorweg: In NRW sind sowohl die Bruttoeinkommen als auch die verfügbaren Einkommen in den Privathaushalten zumindest im Durchschnitt deutlich gestiegen.

Nach Erhebung des Statistischen Landesamtes verfügte jeder Einwohner in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2011 rein rechnerisch über ein durchschnittliches Jahreseinkommen von 20.056 Euro, 3,1 Prozent mehr als im Vorjahr.

Die Bruttoeinkommen stiegen sogar noch stärker, nämlich im Schnitt um 4,4 Prozent auf 23.539 Euro. Höhere Steuern und Sozialabgaben beziehungsweise niedrigere Sozialleistungen führten allerdings dazu, dass das verfügbare Einkommen nicht in dem gleichen Maße stieg.

Mit stolzen 46 101 Euro weist Schalksmühle im Märkischen Kreis das höchste verfügbare Einkommen je Einwohner aller 396 Städte und Gemeinden in NRW auf. Attendorn im Kreis Olpe (35.262 Euro) und Blomberg im Kreis Lippe (34.748 Euro) folgen auf den Plätzen zwei und drei. Am unteren Ende der Skala rangieren Selfkant im Kreis Heinsberg (14.296 Euro) und Kranenburg im Kreis Kleve (14.229 Euro). Beide Gemeinden liegen in Grenznähe zu den Niederlanden und haben einen hohen Anteil von Einwohnern mit ausländischer Staatsangehörigkeit, die ihren Arbeitsplatz im Ausland haben und in Deutschland keine Einkommensteuer zahlen.

In Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis liegen die Einkommen über dem Landesschnitt (siehe Tabelle). Für einen Platz unter den Top drei reicht es aber selbst für die traditionell hoch platzierten Kommunen Wachtberg und Bad Honnef nicht. Auffällig ist, dass die Städte Bonn und Köln in der Rangliste viele Plätze verloren haben. Das liegt nach Angaben einer Sprecherin des Statistikamtes auch daran, dass im Mittelfeld die Durchschnittseinkommen sehr nah beieinanderliegen und eine nur geringfügig schlechtere Entwicklung viele Plätze kostet. Dagegen konnten die schwächeren Kommunen im rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreis ihre Positionen verteidigen oder sogar verbessern. Insgesamt belief sich das verfügbare Einkommen 2011 in Nordrhein-Westfalen auf rund 357,8 Milliarden Euro.

Unter den Städten und Gemeinden des Landes erreichten Köln (20,5 Milliarden Euro) und Düsseldorf (13,5 Milliarden) die höchsten Einkommenssummen. In allen 396 Städten und Gemeinden des Landes war das verfügbare Einkommen höher als 2010. Den größten Zuwachs ermittelten die Statistiker für die Stadt Salzkotten (plus 8,6 Prozent).

Unter dem verfügbaren Einkommen verstehen die Statistiker die Einkommenssumme (Arbeitnehmerentgelt und Einkommen aus selbstständiger Arbeit und Vermögen), die den privaten Haushalten abzüglich Steuern und Sozialabgaben und zuzüglich empfangener Sozialleistungen durchschnittlich für Konsum- und Sparzwecke zur Verfügung steht. Es ist Indikator für die finanziellen Verhältnisse der Bevölkerung der Gemeinden und lässt Rückschlüsse auf die lokale Kaufkraft zu, wobei die regionale Preisentwicklung unberücksichtigt bleibt.

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