Bonner Konzern gut aufgestellt Eifelhöhen-Klinik will wachsen

Bonn · Der Bonner Konzern sieht sich gut aufgestellt, um seine vier Reha-Einrichtungen zu erweitern. Erstmals seit drei Jahren gibt es wieder eine Ausschüttung für die Aktionäre.

 Die Kaiser-Karl-Klinik gehört zu den vier Reha-Einrichtungen der Eifelhöhen-Klinik AG.

Die Kaiser-Karl-Klinik gehört zu den vier Reha-Einrichtungen der Eifelhöhen-Klinik AG.

Foto: Barbara Frommann

Ob es das gute Wetter oder das erfreuliche Geschäftsergebnis war, das so wenig Aktionäre am Dienstag zur Hauptversammlung der Eifelhöhen-Klinik AG in die Stadthalle Bad-Godesberg führte, blieb offen. Klaus Koppenberg von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) befand jedenfalls, dass „die Location viel zu groß geraten ist“. Ein etwas kleinerer Ort hätte sicherlich auch der Finanzkasse gutgetan, meinte er.

Die rund 70 Aktionäre in der Halle wirkten denn tatsächlich leicht verloren, 250 hatten sich eigentlich angemeldet. Dabei haben die Anteilseigner allen Grund, zufrieden zu sein. Erstmals seit drei Jahren gibt es wieder eine Ausschüttung – 41 Cent pro Aktie. Und diese fällt sogar um ein Vielfaches höher aus als die Dividende von acht Cent für das Geschäftsjahr 2013.

Der Vorstandsvorsitzende Markus-Michael Küthmann sieht sich mit diesem Ergebnis in seiner Geschäftspolitik bestätigt. Die Umstrukturierung des Unternehmens in eine „rein strategisch operierende Holdinggesellschaft“ sei nun abgeschlossen, sagte er auf der Versammlung. Unter dem Dach des Bonner Konzerns werden derzeit vier Reha-Einrichtungen betrieben, darunter die Kaiser-Karl-Klinik in der Graurheindorfer Straße. Finanziell sei man nun gerüstet für „organisches Wachstum“. Das heißt: Wenn sich ein geeignetes Objekt findet, ist das Unternehmen für einen Zukauf bereit.

Die jüngste Großinvestition war die Erweiterung um den Herzpark Hardterwald in Mönchengladbach, der 2014 eingeweiht wurde. In die historische Liegenschaft und Neubauten wurden mehr als 21 Millionen Euro investiert, die mit dazu beitrugen, dass die Konzernergebnisse der vergangenen Jahre negativ oder allenfalls knapp im Positiven waren.

Klinik als "Cashcow"

2016 belief sich das Konzernergebnis erstmals auf ein sattes Plus von 4,7 Millionen Euro. Clemens Scholl von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) befand, dass das in Wirklichkeit erneut ein negatives Ergebnis sei, wenn man diesen Jahresüberschuss mit dem Buchgewinn von 5,5 Millionen Euro verrechne, den der Konzern mit dem Verkauf der Kaiser-Karl-Klinik erzielt habe.

Holdingchef Küthmann verwies hingegen auf das operative Ergebnis der einzelnen Klinikgesellschaften, die bis auf den Herzpark in Mönchengladbach ein Plus erwirtschafteten. So betrug der Jahresüberschuss der Kaiser-Karl-Klinik über eine Million Euro, die Bettenauslastung lag bei 88,7 Prozent. „Die Kaiser-Karl-Klinik soll die Cashcow unseres Unternehmens bleiben“, erklärte Küthmann. Den Verkauf der Liegenschaft verteidigte er als richtigen Schritt. Der Konzern hatte Gebäude und Grundstück für 27,5 Millionen Euro verkauft – weit über Marktwert. Mit den Einnahmen wurden Schulden der Gesellschaften abgetragen und die Unterdeckung der Unterstützungskasse von mehr als zwei Millionen Euro halbiert. Zuversichtlich zeigte sich Küthmann, dass die Klinik in Mönchengladbach erstmals 2018 einen Überschuss erwirtschaften werde.

Er räumte ein, dass die Stadthalle „altmodisch“ sei. Dafür sei die Miete auch nicht so hoch wie bei anderen Sälen in Bonner Hotels, die man mit Blick auf die geringe Auslastung gern angemietet hätte.

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