Bilanz nach einem Jahr Die Kooperation „Echte Bonner Hotels“ wächst

Bonn. · 14 inhabergeführte Hotels aus Bonn arbeiten seit einem Jahr eng zusammen. Ein neues Mitglied kommt aus Königswinter.

 Ein Mitglied der Kooperation ist das Hotel Zur Post an der Königswinterer Straße in Küdinghoven.

Ein Mitglied der Kooperation ist das Hotel Zur Post an der Königswinterer Straße in Küdinghoven.

Foto: Roland Kohls

Für inhabergeführte Hotels ist es nicht immer einfach, sich gegen die großen Ketten wie Ibis, MotelOne oder Best Western durchzusetzen. Das Überleben der privaten Unterkünfte sei zwar durch die bekannten Betriebe nicht gefährdet, doch „wir können uns nie so sehr nach außen darstellen wie die großen Ketten, insbesondere nicht überregional“, erklärt John Füllenbach, Geschäftsführer des Hotels Zur Post in Bonn-Küdinghoven. Um dem entgegenzuwirken gibt es seit nun etwa einem Jahr die Kooperation „die Originale – echte Bonner Hotels“.

Bereits seit 1999 arbeiten einige Hoteliers eng zusammen und tauschen Erfahrungen aus: „Bonn ist bei dem gemeinsamen Austausch durchaus federführend“, sagt Thomas von dem Bruch, Geschäftsführer der „Rheinland Tourismus GmbH“, einer Agentur, die sich auf die Betreuung inhabergeführter Hotels spezialisiert. Und so entstand aus dem damaligen „Arbeitskreis Bonner Stadthotels“ vor rund einem Jahr die laut von dem Bruch größte städtische Kooperation von privaten Hotels in Deutschland.

„Wir haben überlegt, was uns von den Kettenhotels unterscheidet. Wir wollten unseren eigenen Stil, unsere Alleinstellungsmerkmale herausstellen. Diese Hotels gibt es schließlich nirgendwo noch einmal als Duplikat“, so Füllenbach. Die 14 Bonner Hotels sind wirtschaftlich weiterhin unabhängig, haben durch die Kooperation jedoch die Möglichkeit bekommen, zum Beispiel an der Internationalen Tourismus-Börse (ITB) teilzunehmen und mehr Marketingmaßnahmen zu ergreifen. „Für ein einzelnes Hotel wäre das nicht zu stemmen“, erklärt Füllenbach. Außerdem ermögliche zukünftig ein gemeinsames Portal die Zusammenarbeit bei Buchungsanfragen.

Die Auswirkungen seien bereits bemerkbar: „Die Kunden nehmen uns als Marke positiv wahr, wir werden sehr häufig auf die Kooperation angesprochen“, so der Hotelier. Zwar hätten die Übernachtungszahlen in den Bonner Hotels insgesamt laut Statistiken zugenommen, allerdings könne zu diesem frühen Zeitpunkt der Kooperation noch nicht festgestellt werden, ob dies primär an dem Zusammenschluss liege, berichtet von dem Bruch. „Unser Ansatz zu Beginn war nicht alleine, dass mehr Gäste kommen. Sondern wir wollten den Hotels ein unverwechselbares Profil verleihen“, sagt der Geschäftsführer der Rheinland Tourismus GmbH. Häufig sei es nämlich in der Vergangenheit zu Verwechslungen mit Hotelketten gekommen. „Durch die Kooperation hat jedes Hotel jetzt ein ganz klares Profil, und das ist ein elementarer Vorteil“, so von dem Bruch.

Die rund 90.000 jährlichen Gäste der 14 Hotels profitieren außerdem von einer Gästekarte, die ihnen Rabatte oder Zusatzleistungen in Restaurants, Museen oder bei einer Schifffahrt garantiert. „Nur drei Hotels der Kooperation führen auch ein Restaurant. Die Gästekarte ist also wirklich von Vorteil für die Kunden“, sagt von dem Bruch. Sowohl Dienst­reisende als auch Freizeittouristen würden dieses Angebot nutzen.

Ziel sei es für die Zukunft, das Programm auf andere Städte auszuweiten sowie weitere „Originale“ dazu zu gewinnen. Mit dem Hotel Krone Königswinter komme der erste Betrieb außerhalb Bonns hinzu. „Wir wollen uns auch für die Bonner Region öffnen. Wichtig ist dabei aber immer, dass es sich um ein inhabergeführtes Hotel handelt und dass die gemeinsamen Qualitätskriterien erfüllt werden“, betont von dem Bruch.

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