Firmen bei uns Dr. Starck erobert den Weltmarkt

Siegburg · Die Siegburger Unternehmensgruppe Dr. Starck beschäftigt 465 Mitarbeiter

 Die dritte Familiengeneration im Unternehmen: Michael Starck und Nicola Müller-Starck.

Die dritte Familiengeneration im Unternehmen: Michael Starck und Nicola Müller-Starck.

Foto: Schaab

Mit nicht viel mehr als seinen Fachkenntnissen auf dem Gebiet der Isoliertechnik und einem bundesweiten Netzwerk ehemaliger Kollegen startete Dr. Dietrich Starck nach dem zweiten Weltkrieg in die Selbstständigkeit.

Denn nach der Auflösung der IG Farben in Bitterfeld, bei der er nach dem Studium einige Jahre lang gearbeitet hatte, musste der Ingenieur wie so viele ganz von vorn anfangen. 1947 gründete er eine Firma für Isoliertechnik auf dem Gelände der ehemaligen Dynamit Nobel in Troisdorf.

Das Unternehmen wuchs schnell: Zur Isoliertechnik kam der Rohrleitungsbau hinzu, 1957 zog die Firma in ein neues Gebäude nach Siegburg und heute ist die Dr. Starck Unternehmensgruppe ein weltweit agierender Industriedienstleister mit einem umfassenden Angebot in den Bereichen Gebäude- und Umwelttechnik, Isoliertechnik und Rohrleitungsbau.

Inzwischen liegt die Geschäftsführung des Familienunternehmens in den Händen der dritten Generation. „Meine Eltern haben mich nie gedrängt, ins Familienunternehmen einzusteigen, doch ich habe mich immer für den Betrieb interessiert und schon in den Schulferien hier gearbeitet“, erzählt Michael Starck. Nach dem Studium der Verfahrenstechnik in Karlsruhe, mit dem er ebenfalls in die Fußstapfen seines Großvaters trat, stieg er ins Familienunternehmen ein.

Das betriebswirtschaftliche Know-how brachte seine Cousine Nicola Müller-Starck mit, und seit 2005 schreiben sie gemeinsam die Geschichte der Unternehmensgruppe Dr. Starck weiter. Die Unternehmensgruppe wächst kontinuierlich.

In den Jahren von 2010 bis 2013 stieg der Umsatz von 42 Millionen Euro auf 54,8 Millionen Euro und damit um rund 30 Prozent, die Zahl der Mitarbeiter wuchs im gleichen Zeitraum von 350 auf 420.

Zudem setzt die dritte Generation neue Schwerpunkte: So soll die 2014 gegründete Firma Dr. Starck Kälte Klima Köln GmbH besonders den Geschäftsbereich Umwelttechnik und regenerative Energien voranbringen.

Aufträge aus der Industrie bilden nach wie vor den Schwerpunkt des Unternehmens, doch auch der Privatbereich beispielsweise für Heizungs- und Klimatechnik oder Badsanierung wächst.

Das Unternehmen will gegenüber der Konkurrenz mit einem 24-Stunden-Service punkten. „Unsere Hotline steht sowohl den industriellen als auch den privaten Kunden rund um die Uhr zur Verfügung und in Notfällen ist einer unserer zahlreichen Servicemitarbeiter schnell vor Ort“, erklärt Michael Starck.

Dass die Mitarbeiter das wichtigste Kapital des Unternehmens sind, sei bei Dr. Starck nicht nur eine Floskel, sondern Unternehmensphilosophie. „Es gibt bei uns nur sehr wenige Mitarbeiter, die von außen zu uns gekommen sind. Die meisten haben schon bei uns gelernt“, so der Unternehmer.

Aktuell sind 78 der 465 Mitarbeiter Azubis, mehr als 765 junge Menschen hat die Unternehmensgruppe im Laufe der Jahre bereits ausgebildet. Und um die jungen Menschen für technische Berufe zu interessieren, kooperiert das Unternehmen mit verschiedenen Schulen und bietet Betriebsbesichtigungen und Betriebspraktika an.

„Nur wer bei uns ein Praktikum gemacht hat, erhält einen Ausbildungsplatz, denn nur so können wir vorab testen, ob der Azubi ins Unternehmen und der Beruf zum Azubi passt“, so Michael Starck. Die Klagen über die schlechte Qualifikation der jungen Menschen kann Michael Starck nicht teilen. „Mit 80 Prozent der Azubis kann man nach wie vor sehr gut arbeiten. Für uns ist die Ausbildung junger Menschen die beste Vorsorge gegen den Fachkräftemangel“, resümiert der Unternehmer.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort