Dicker Fisch

Kommentar

Ein schlechter Tag für Leipzig - Grund zur Freude in Köln. Der Umzug von Europas größter Computer- und Spielemesse an den Rhein ist selbst für die in Sachen Großveranstaltungen erprobte Domstadt ein dicker Fisch. 185 000 Besucher in vier Tagen, da kommt merkbar Leben auch in eine Stadt wie Köln. Hoteliers und Kneipenwirte dürften sich schon heute vergnügt die Hände reiben.

Umgekehrt ist das Aus für Leipzig besonders schmerzhaft. Der Region geht ein Magnet verloren, der Leipzig zumindest europaweit bekannt gemacht hat. Die dortige Messe und die Stadt haben zu einer Zeit auf das Thema Computerspiele gesetzt, als die Branche auf der Leitmesse Cebit noch in einem kleinen Eckchen versteckt und mehr belächelt als beachtet wurde. Mit dem Weggang aus Hannover ist die Branche groß geworden und stellt inzwischen einen ernst zu nehmenden Wirtschaftsfaktor dar. Die fetten Jahre beginnen erst - bitter für die Stadt in Ostdeutschland, dass sie davon nicht mehr profitieren soll.

Und dennoch: Der Umzug ist folgerichtig. Um weiter wachsen zu können, braucht die Spielebranche auch für das wichtige Messetreffen einen größeren Auftritt. Der ist in Köln besser möglich, nicht nur, weil die Infrastruktur auch noch größere Besucherströme gut bewältigen kann. In Köln hat sich zudem in den letzten Jahren eine kreative Szene von Spieleentwicklern etabliert. Der Branchenriese Electronic Arts ist da nur ein Beispiel. Von der neuen Nähe zwischen Nutzern und Entwicklern werden beide Seiten profitieren.

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