Einrichtungsmesse imm cologne Deutsche Spitzenreiter beim Möbelkauf

Köln · Die Möbelbranche startet mit einem Großevent in das neue Jahr. Vom 18. bis 24. Januar öffnet wieder Deutschlands größte Einrichtungsmesse, die imm cologne, in den Deutzer Messehallen ihre Pforten.

 Nostalgische Atmosphäre schaffen Möbel im Stil der 1940er bis 1960er Jahre.

Nostalgische Atmosphäre schaffen Möbel im Stil der 1940er bis 1960er Jahre.

Foto: dpa

Insgesamt 1200 Aussteller, davon 70 Prozent aus dem Ausland, werden in zehn Hallen ihre Wohn- und Einrichtungskonzepte präsentieren - von der Küche über die Sitzgarnitur und das Wasserbett bis zum Kindermöbel. Mit deutlich über 100000 Gästen aus dem In- und Ausland rechnet der Veranstalter, die Koelnmesse GmbH.

In die Messewoche und das anstehende Geschäftsjahr gehen die deutschen Möbelproduzenten mit breiter Brust und Optimismus. Denn laut Zahlen des Verbands der Deutschen Möbelindustrie (VDM) war 2015 ein gutes Jahr: Allein in den ersten zehn Monaten konnten die Hersteller demnach ihre Erlöse um 5,4 Prozent auf 14,4 Milliarden Euro steigern. Am erfolgreichsten waren dabei die Küchenhersteller. Sie konnten ein Umsatzplus von über sechs Prozent erzielen. Der VDM geht davon aus, dass der positive Trend auch im laufenden Jahr fortgesetzt werden kann.

"Wir erwarten für 2016 ein weiteres, leichtes Umsatzplus von rund einem Prozent.", sagt Hauptgeschäftsführer Dirk-Uwe Klaas. Als Gründe führt er unter anderem die anhaltende Bautätigkeit in Deutschland sowie die immer noch sehr niedrigen Energiepreise an, die den Menschen mehr Geld für Konsum im Portemonnaie lasse. Auf den deutschen Verbraucher scheint zumindest Verlass: Laut VDM gibt jeder Bundesbürger im Schnitt fast 400 Euro im Jahr für Möbel aus. Der Spitzenwert in Europa.

Welche aktuellen Trends und Entwicklungen in der Möbelbranche sich auf der Messe widerspiegeln werden, erläutert der Vorsitzende der Geschäftsführung der Koelnmesse GmbH, Gerald Böse: "Heute geht es nicht mehr so sehr um die neueste Farbe und die neueste Form. Wie schon im vergangenen Winter werden die Messebesucher vor allem einem dominierenden Trend begegnen: der Gemütlichkeit." Denn die Möbelindustrie setze nicht nur Trends, sondern werde auch durch sie beeinflusst. Und einen erkennt Böse darin, dass Menschen in bewegten Zeiten die eigenen vier Wände als Rückzugs- und Erholungsort neu schätzen lernen.

Dazu passt eine Prognose der Trendexpertin Ursula Geismann vom Verband der Deutschen Möbelindustrie: "Zukünftige Möbel haben Nostalgiecharakter. Das sogenannte Mid-Century Design, Entwürfe von circa 1940 bis 1960, werden in der kommenden Saison am gefragtesten." Doch nicht nur das wiedererstarkte Sicherheitsbedürfnis beeinflusst, wie wir morgen wohnen. Geismann ist überzeugt, dass auch andere Entwicklungen eine Rolle spielen: "Wir werden gesünder und ökologischer wohnen. Unsere Heizungen und Leuchten werden energieeffizienter und unsere Möbel ergonomisch optimiert. Höhenverstellbare Küchentheken, Schreibtische und Betten werden verstärkt kommen", nennt die VDM-Expertin ein Beispiel.

Wie wir in Zukunft die eigenen vier Wände gestalten, das wird darüber hinaus natürlich auch von technologischen Entwicklungen geprägt. Eine herausragende Rolle spielt dabei das Konzept des "Smart Home", das schlaue Zuhause, in dem sich beispielsweise der Backofen über das Smartphone steuern lässt oder das Mikrowellenfenster zum Monitor wird. Experimentell wird es wiederum mit dem "runden Haus" des Designers Sebastian Herkner. Auf einem kreisförmigen Grundriss werden Wohnbereiche nur durch bewegliche, textile Wände abgegrenzt.

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