Diskussion bei der IHK Das Freihandelsabkommen TTIP spaltet die Gemüter

Bonn · Die einen erwarten die Steigerung des Wohlstands, die anderen befürchten eine zu starke Position von Großkonzernen: Die „Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft“ TTIP ist nicht nur in Deutschland äußerst umstritten.

 Martina Römmelt-Fella trat als TTIP-Gegnerin an.

Martina Römmelt-Fella trat als TTIP-Gegnerin an.

Foto: Leif Kubik

Um die Diskussion zu versachlichen hatte die Industrie- und Handelskammer Bonn/Rhein-Sieg im Rahmen des „Internationalen Gesprächskreises“ gestern Abend zu einer Informationsveranstaltung eingeladen: „Die Vor- und Nachteile der möglichen Ausprägungen des Abkommens werden nicht nur in den Medien kontrovers diskutiert“, sagte Armin Heider, der Außenwirtschaftsexperte der IHK in seiner Begrüßung. Daher habe man mit Freya Lemcke und Martina Römmelt-Fella zwei Fachfrauen eingeladen.

Lemcke ist Leiterin des Referats Handelspolitik, EU-Zollfragen und Transatlantische Beziehungen beim Deutschen Industrie- und Handelskammertag; Römmelt-Fella hat als Geschäftsführerin ihres Unternehmens Fella Maschinenbau die Bewegung „KMU gegen TTIP“ ins Leben gerufen.

Nach der Einführung von IHK-Hauptgeschäftsführer Hubertus Hille äußerten die beiden Referentinnen, dass sie sachlich gar nicht weit auseinanderlägen: „Die kleinen und mittleren Unternehmen müssen vermehrt in den Fokus rücken“, zitierte Lemcke eine Forderung des DIHK. Auch sie sei keine Gegnerin von Freihandel stellte Römmelt-Fella klar. TTIP bedrohe jedoch regional orientierte Unternehmen durch erhöhten Wettbewerbsdruck. Nur wenige kleinere und mittlere Unternehmen aus Europa würden in die USA exportieren. In der Diskussion stieß Römmelt-Fellas Argumentation jedoch auch auf Widerstand: Sie vertrete bei weitem nicht alle KMU, gab zum Beispiel ein Teilnehmer zu bedenken.

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