Gamescom Computerspielemesse lockt nach Köln

KÖLN · Daddeln nach Herzenslust - das verspricht auch in diesem Jahr die weltgrößte Computerspielemesse Gamescom in Köln. Knapp 300.000 Besucher erwarten die mehr als 600 Aussteller, angeführt von den ganz Großen der Branche Microsoft, Sony und Nintendo. Deren neue Konsolen sowie bis zu 400 Spieleneuheiten werben vom 21. bis 25. August in den Messehallen um die Gunst des voraussichtlich wieder überwiegend jungen und männlichen Publikums.

Volle Konzentration: Junge Besucher testeten im vergangenen Jahr Videospiele auf der Gamescom.

Volle Konzentration: Junge Besucher testeten im vergangenen Jahr Videospiele auf der Gamescom.

Foto: dpa

Die fünfte Ausgabe der Gamescom in Köln werde "eindrucksvoll die gesamte Innovationskraft der Industrie" präsentieren, kündigte gestern Katharina Hamma, Geschäftsführerin der Koelnmesse, an. Fünf Messehallen sind für die Computerspiele reserviert, in zwei weiteren sollen die Fachbesucher Ansprechpartner finden, Firmenvertreter Kontakte knüpfen und Geschäfte abschließen können. Das Partnerland ist in diesem Jahr Frankreich, europaweit der zweitgrößte Markt für Computerspiele hinter Großbritannien und noch vor Deutschland.

Von den Absatzzahlen in Deutschland bekommt die Games-com Rückenwind. So wurden nach einer repräsentativen GfK-Umfrage im vergangenen Jahr bundesweit knapp 74 Millionen Computer- und Videospiele verkauft, mehr als je zuvor. Wegen des Übergangs zu einer neuen Generation an Spielekonsolen schwächte sich der Umsatz der Branche allerdings leicht von 1,99 Milliarden auf 1,85 Milliarden Euro ab. Der Bundesverband interaktive Unterhaltungssoftware erwartet aber, "dass der Markt mit der Einführung der neuen Konsolengeneration wieder schwungvoll wächst", so Geschäftsführer Maximilian Schenk.

Der Umfrage zufolge spielen 26 Millionen Deutsche regelmäßig an Computer, Konsole oder Handy, fünf Prozent mehr als im Vorjahr. Mehr als jeder zweite Spieler ist mittlerweile älter als 30.

Messe-Informationen

Die Gamescom läuft von Mittwoch, 21. August, bis Sonntag, 25. August. Der erste Messetag ist für Fachbesucher und Medien reserviert. Öffnungszeiten sind von 9 Uhr bis 19 Uhr am Mittwoch, Donnerstag bis Samstag bis 20 Uhr und Sonntag bis 18 Uhr. Privatbesucher bekommen am Donnerstag und Freitag erst ab 10 Uhr Einlass. Für Privatbesucher gibt es ein Tagesticket ab 6,50 Euro und ein Dauerticket ab 32 Euro. Informationen im Internet unter www.gamescom.de

Machen Computerspiele süchtig?

Japanische Jugendliche brechen nach nächtelangem Computer-Rollenspiel entkräftet zusammen, PC-besessene Eltern lassen in den USA ihre Kleinkinder fast verhungern - Schlagzeilen über extreme Fälle von Computerspielsucht gibt es immer wieder. Ob Computerspiele im medizinischen Sinn süchtig machen können, ist aber umstritten. Das Bundesgesundheitsministerium stellt fest, dass es "nur wenige aussagekräftige Studien dazu gibt".

Es zitiert aber Ergebnisse aus einer Studie aus Österreich aus 2009, die allerdings nur Jugendliche ins Visier nahm. Befragt wurden in Wien mehr als 1000 Schüler im Alter von 14 bis 15 Jahren. 52 Prozent der befragten Schüler gaben an, nicht für ihr Alter freigegebene Spiele zu spielen. 12 Prozent zeigten ein suchtartiges und 2,7 Prozent davon ein abhängiges Verhalten. Die Studie kritisiert, dass Altersempfehlungen sich zwar am Gewaltgehalt orientieren, nicht jedoch an den für den Spielerfolg notwendigen Nutzungszeiten.

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