Gespräch mit Post steht aus Bundesumweltministerin trifft Verpackungsaktivist in Bonn

BONN · "Ich habe nie mit einer so großen öffentlichen Wahrnehmung gerechnet", sagte der 19-Jährige aus Simbach am Inn. Der Anlass für das Treffen: Der junge Niederbayer streitet sich mit der Deutschen Post.

 Barbara Hendricks und Fabian Lehner, der sich über die Verpackung der Post-Werbebroschüre "Einkauf aktuell" ärgert.

Barbara Hendricks und Fabian Lehner, der sich über die Verpackung der Post-Werbebroschüre "Einkauf aktuell" ärgert.

Foto: Horst Müller

Ein bisschen aufgeregt war Fabian Lehner schon, als er am Mittwoch das Büro von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) in Bonn betrat. "Ich habe nie mit einer so großen öffentlichen Wahrnehmung gerechnet", sagte der 19-Jährige aus Simbach am Inn. Der Anlass für das Treffen: Der junge Niederbayer streitet sich mit der Deutschen Post.

Es geht um die bundesweit vertriebene Werbezeitschrift "Einkauf aktuell". Das Blatt wird von der Post wöchentlich an mehr als 20 Millionen Haushalte verteilt. Lehner stört sich daran, dass es in einer Plastikfolie verpackt ist. Eine Milliarde unnötiger Plastikhüllen würde allein für "Einkauf aktuell" pro Jahr produziert, sagt Lehner. Im Mai hatte er eine Online-Petition gestartet und der Post Ende Juli eine CD mit mehr als 50.000 Unterschriften übergeben.

"Ich finde die Idee richtig gut", sagte die Ministerin bei dem Treffen am Mittwoch. Die Frage des 19-Jährigen, ob nicht eine gesetzliche Regelung möglich sei, die das Verpacken von Werbung in der Form verbietet, verneinte Hendricks allerdings. "Die Verpackung als solche ist ja nicht schädlich, sofern sie getrennt vom Inhalt entsorgt wird", so die Ministerin. Es stelle sich allerdings die Frage, ob die Ressource überhaupt verbraucht werden müsse.

Als Alternative zur Plastikhülle schlägt Fabian Lehner vor, die Prospekte der Werbesendung ineinander zu falten und gegebenenfalls mit einem Klebepunkt zu versehen. Von Briefträgern habe er unterschiedliches Feedback auf seine Petition erhalten, erzählte Lehner der Ministerin. Die einen klagten über einen Mehraufwand von bis zu drei Stunden, andere befürworten die Plastikhülle, da sie vor der oft noch frischen Druckfarbe schütze. Die Deutsche Post hat Lehner zu einem Gespräch eingeladen. Hendricks versprach, auch selbst mit dem Unternehmen in Kontakt zu treten.

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