Bühnentechnik aus Hennef für Europas Theater

Unternehmen und Forschungsinstitute aus Bonn und Umgebung präsentieren ihre Produkte auf der Hannover Messe - Veranstalter erwartet weniger Besucher als in den Vorjahren

Bonn/Hannover. Zur Vermarktung ihrer Immobilien auf der Expo Real in München tun sich Bonn, der Rhein-Sieg-Kreis und der Kreis Ahrweiler regelmäßig zusammen. Und auch ihre Forschungseinrichtungen und Unternehmen, zum Beispiel aus der Sparte Biotechnologie, präsentieren die beiden Kreise und die Bundesstadt gemeinsam.

Die so genannte Wissenschaftsregion Bonn ist zum zehnten Mal auf der Hannover Messe vertreten. Auf dem "Innovationsmarkt Forschung und Entwicklung" in Halle 2 zeigen Wissenschaftsinstitute und Unternehmen vom 24. bis zum 28. April ihre Produkte und Ideen. Organisiert und betreut wird der Gemeinschaftsstand (D 35) von der Wirtschaftsförderung des Rhein-Sieg-Kreises in Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftsdezernat der Stadt Bonn.

Wie Rolf Beyer vom Referat für Wirtschaftsförderung des Rhein-Sieg-Kreises mitteilte, sind 31 Aussteller - Forschungseinrichtungen und Unternehmen - aus der Region auf der Hannover Messe vertreten. Größter hiesiger Aussteller ist traditionell die Moeller Firmengruppe mit Hauptsitz in Bonn, nach eigenen Angaben einer der führenden Anbieter von Systemen für die Energieverteilung und Automatisierung in der Industrie und verschieden genutzten Gebäuden.

In Halle 11 präsentieren bis zu 100 Mitarbeiter auf einer Fläche von 500 Quadratmetern die Produkte des Unternehmens. "Erstmalig stellen wir unser neues Automatisierungskonzept für Maschinen und Industrieanlagen vor", sagte Dirk Bolz, Leiter der Unternehmenskommunikation auf Anfrage des General-Anzeigers.

Für die Firmengruppe Moeller, die weltweit 8 400 Mitarbeiter beschäftigt, darunter 627 in Bonn und 155 in Meckenheim, sei die Hannover Messe aus verschiedenen Gründen ein wichtiges Ereignis.

Neben der reinen Image-Förderung sei die Industrieschau eine gute Gelegenheit, die "Marke Moeller" auch über Deutschland hinaus bekannt zu machen. "Wegen der international wieder besser angelaufenen Konjunktur, erwarten wir etwa 2 500 so genannte qualitativ hochwertige Kontakte zu potenziellen Kunden, das sind mehr als im vergangenen Jahr", so Bolz. Vor allem Besuchergruppen aus Osteuropa seien auf der Messe traditionell stark vertreten.

Auch für die Control Techniques GmbH mit Sitz in Hennef stellt die Messe in der niedersächsischen Landeshauptstadt seit langem ein Muss im Veranstaltungskalender dar, wie Marketing-Manager Frank Borchardt mitteilte. Die Zuliefererfirma für den Maschinenbau stellt seine Antriebstechnik für verschiedene Industriesparten, wie etwa Automobilindustrie und Bühnentechnik, in Halle 14 vor.

Unter anderem zeichnet das Unternehmen für die Hebe- und Drehelemente an den Bad Godesberger Kammerspielen und verschiedenen Theater-Häusern wie beispielsweise in Barcelona, Valencia und Kopenhagen verantwortlich. Auch stellt die Firma die Antriebstechnik für Fahrstühle bereit.

Zu den Ausstellern aus der Region zählt auch Smart Technologies (Bonn), die deutsche Niederlassung des - nach eigenen Angaben - Marktführers in Sachen Präsentationstechnologie. Das Unternehmen, das weltweit mehr als 500 Mitarbeiter hat, stellt die so genannten Smart Boards, berührungssensitive Schautafeln, die über Computer gesteuert werden, her.

Laut Marketingleiter Christian Lortz verspricht sich das Unternehmen von seinem Messeauftritt eine "Steigerung des Bekanntheitsgrads sowie mögliche Geschäftsabschlüsse". Dabei bediene das Unternehmen eine breite Zielgruppe, da die Tafeln sowohl von Firmen und Bildungseinrichtungen für "Besprechungen, Schulungen und jegliche andere Präsentationen genutzt werden können", so Lortz.

Zur weltgrößten Technologieschau rund um die Themen "Energie und Automation" mit zehn Teilmessen werden 5 175 Aussteller aus 66 Ländern erwartet, im vergangenen Jahr waren es rund 6 133 Aussteller. Nach eigenem Bekunden rechnet Messe-Vorstand Sepp Heckmann mit mindestens 150 000 Besuchern, 2005 waren es rund 205 000. Jedoch könne man die Zahlen nur schwer vergleichen, da es bei der Industrieschau verschiedene Teilmessen gebe, die nur alle zwei Jahre stattfänden.

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