Pause von der Arbeit machen Boxen für die Erholung

Bonn · "Ich mach dann mal Pause", sagte Professor Theo Peters bereits zur Einleitung. Dass das mitunter nämlich gar nicht so einfach sei, wie es zunächst klinge, zeigte der Wissenschaftler seinen Zuhörern an der Fachhochschule Bonn Rhein-Sieg.

Eine zunehmende Informationsflut und Arbeitsverdichtung bestimmten den Arbeitsalltag.

Immer mehr Arbeitnehmer würden dem mit "mentaler Kosmetik" wie Ritalin und anderem Gehirndoping entgegenzuwirken versuchen, berichtete Peters bei seiner Vorlesung im Rahmen der Reihe zur Zukunft der Arbeit, die der GA mit den Hochschulen der Region noch bis nächste Woche veranstaltet.

Ob man durch Pausen die Arbeitsleistung steigern könne, sei keine neue Frage: Bereits 1889 hätten Forscher versucht herauszufinden, wie man Pausen zur Vermeidung von Ermüdung bei geistiger Arbeit nutzen könne. In einem Überblick skizzierte der BWL-Professor den Wandel der bis heute erlangten Erkenntnisse. Seit der Jahrtausendwende greift die Forschung dabei zunehmend auch auf die Neuroforschung zurück.

Bei Burnout-Betroffenen führe zum Beispiel schlechtes Reizmanagement aufgrund eines Ungleichgewichts zwischen den unterschiedlichen Bereichen im Hirn zu einer Überbewertung neuer, aber gar nicht so wichtiger Aufgaben. Mit neuesten Verfahren lasse sich der persönliche Stresslevel visualisieren: Neurofeedback ermögliche ein systematisches Pausieren durch "Runterschalten des Gehirns". Die ideale Pause? Nicht zu lang und aktiv verbracht. "Drei Minuten Boxen auf einen Sandsack sind eine fast ideale Arbeitsunterbrechung", so Peters.

Den Abschluss der Vorlesungsreihe bildet am kommenden Montag um 19.15 Uhr wieder an der Alanus-Hochschule in Alfter eine Podiumsdiskussion zu den Forderungen, die die sogenannte Generation Y an ihren Arbeitsplatz stellt.

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