Photokina in Köln Boom bei Sofortbildkameras

Köln · Die Photokina in Köln soll ab jetzt jedes Jahr stattfinden. Auch, wenn die Messe leicht verkleinert wurde. Die Anbieter verkaufen mittlerweile weniger, aber teurere Kameras.

Verbraucher legen wieder mehr Wert auf Bildqualität.

Verbraucher legen wieder mehr Wert auf Bildqualität.

Foto: dpa

Ohne Veränderung verliere die Photokina an Relevanz, weiß auch Katharina Hamma, Geschäftsführerin der Koelnmesse GmbH. Deshalb haben die Veranstalter der Messe eine Neuausrichtung vorgenommen. Anstatt wie bisher alle zwei Jahre, treffen sich von nun an jedes Jahr Aussteller aus der Foto-, Video- und Imaging-Branche in den Kölner Messehallen, das nächste Mal vom 26. bis zum 29. September, dann vom 8. bis zum 11. Mai 2019.

812 Aussteller aus 66 Ländern stellen auf 105.000 Quadratmetern Fläche aus. Damit ist die Messe kleiner als in den vergangenen Jahren. Zum Vergleich: 2016 waren es noch knapp 1000 Aussteller auf rund 150.000 Quadratmetern. Vor allem kleinere und mittelständige Unternehmen seien in diesem Jahr nicht mehr dabei, vorwiegend aus dem Low-End-Zubehör-Bereich.

Messe auf vier Tage verkürzt

Die großen Flaggschiffe wie Canon, Panasonic und Olympus seien aber wieder an Bord, betont Hamma. Auch für 2019 hätten bis auf Nikon und Sony die „Großen“ bereits zugesagt, mit diesen beiden befinde man sich noch in Verhandlungen, so Hamma. Die Messe wurde von sechs auf vier Tage verkürzt. Das sei ein Wunsch der Industrie gewesen, die die Messetage effizienter gestalten wollte. Die Vorverkaufszahlen versprechen laut Hamma auch in diesem Jahr wieder eine gut besuchte Messe, rund 200.000 Gäste kamen 2016. Dieses Niveau peile man auch für 2018 wieder an.

Man wolle auf der Photokina den Anteil der jüngeren Besucher steigern und neue Zielgruppen für die Branche erschließen, geben die Veranstalter als Vorgabe aus.

Rainer Führes, Vorstandsvorsitzender des Photoindustrie-Verbands, zeichnete bei seinen Ausführungen zur aktuellen Marktlage der Imaging-Branche ein wechselhaftes Bild. Der Verkauf von Kameras gehe zwar weiterhin zurück, aber es finde eine Rückbesinnung auf Bildqualität statt, so Führes. Die Menschen würden teurere Kameras kaufen. Das heiße, einen Wettbewerb „Smartphone gegen Kamera“, wie er in den vergangenen Jahren ausgerufen wurde, gebe es nicht: „Die Leute fotografieren immer noch schnell mit ihren Telefonen, aber legen zu bestimmten Anlässen auch viel Wert auf gute Fotos und Qualität.“

Einen Boom würden weiterhin Multicopter, Kameradrohnen, erleben. Außerdem seien Sofortbildkameras bei der jungen Generation sehr beliebt. Da stehe dann weniger die Qualität des Fotos als mehr das Erlebnis, ein Bild sofort in der Hand zu haben, im Vordergrund, glaubt Führes. 2018 gehen nach einer Prognose rund 570.000 über die Ladentheke, 2017 waren es noch 410.000. Und Führes glaubt, dass der Markt für Instant-Kameras noch weiter wachse. Auch der Markt bei Bildbearbeitungssoftware entwickele sich positiv.

Geräte werden intelligenter

Im Zuge der Digitalisierung wird Künstliche Intelligenz (KI) immer wichtiger. Ob bei der Aufnahme, der Analyse, der Bearbeitung oder der Fotoausgabe - „Imaging wird smart“, sagt Rainer Führes. Professionelle Nutzer würden so schneller und produktiver arbeiten. Und auch für Amateure werde das Aufnehmen von Fotos, aber auch von Videos immer einfacher und komfortabler. Imaging-Systeme mit Künstlicher Intelligenz würden inzwischen in vielen Bereichen verwendet: im Einzelhandel bei der Warenerkennung, in Smart-Citys oder auch in der Medizin.

Die Macher der Photokina wollen diesen Trend noch mehr in ihre Messe integrieren. Auch der Bereich Video soll stärker in den Fokus gerückt werden, ebenso mobile Bildkommunikation und digitale Bildbearbeitung. Erstmals werden mit Honor und Huawei zwei Smartphone-Hersteller vertreten sein.

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