Bonner Fiscus GmbH wird liquidiert

Zukunft der 165 Mitarbeiter ist ungewiss

Bonn. Die Fiscus GmbH wird liquidiert. Das hat die Gesellschafterversammlung der Bonner Finanzsoftware-Firma entschieden. Weder aus dem Bundes- noch aus dem Landesfinanzministerium Baden-Würtemberg war am Montag eine Stellungnahme zu dem weiteren Procedere der Liquidation oder der Zukunft der Fiscus-Mitarbeiter zu bekommen.

Die Gesellschafter folgten mit ihrer Entscheidung dem Beschluss der Finanzminister-Konferenz vom 23. Juni 2005, die GmbH aufzulösen.

Die Alternative - eine Übernahme des Unternehmens durch die vier leitenden Mitarbeiter Christoph Herr, Franz Walch, Andreas Winkelmann und José-Luis Uzquiano - scheiterte, weil sich der Aufsichtsrat und das MBO-Team (Management buy-out, Übernahme eines Unternehmens durch Mitarbeiter) über die Konditionen nicht einig wurden ( der GA berichtete).

Die Software-Firma wurde 2001 von den Finanzbehörden des Bundes und der Länder (außer Bayern) gegründet. Die Aufgabe der damals noch 350 Mitarbeiter: das seit 1990 laufende Projekt einer einheitlichen Software und IT-Lösungen für die rund 700 deutschen Finanzämter fertigzustellen.

Allerdings gab es damit von Beginn an erhebliche Probleme. Nach Schätzungen wurden bis 2003 rund 900 Millionen Euro ergebnislos ausgegeben. Auch die geplante Erweiterung des Mitarbeiterstabs scheiterte:

500 Angestellte sollten bis 2007 eigentlich in dem Bonner Finanzsoftware-Unternehmen arbeiten, statt dessen wurde die Zahl der Mitarbeiter im vergangenen Jahr reduziert - von 350 auf 165 Beschäftigte.

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