Einzelhandel in Bonn Boecker in Bad Godesberg steht vor dem Aus

Bonn · Ältere Bonner kennen Boecker noch als eines der führenden Modehäuser in Bonn und Bad Godesberg. Jetzt soll die Modekette nach Pleite des Mutterkonzerns Steilmann aufgespalten werden.

Die Godesberger Filiale verkauft die letzten Waren.

Die Godesberger Filiale verkauft die letzten Waren.

Foto: friese

Nachdem der Einzelhändler sich schon 2002 aus der Wenzelgasse in der Innenstadt zurückzog, steht jetzt auch die Godesberger Filiale mit neun Beschäftigten vor dem Aus. Der Hintergrund: Im Zuge der Insolvenz des Mutterkonzerns Steilmann Ende März dieses Jahres sucht der Insolvenzverwalter, die Düsseldorfer Kanzlei Kebekus & Zimmermann, nach einem Käufer. Dabei gehört Bad Godesberg offenbar zu den Standorten, denen geringe Chancen für eine Übernahme eingeräumt werden.

„Noch laufen Gespräche mit Investoren für die bundesweit zwölf Boecker-Häuser“, sagte ein Sprecher des Insolvenzverwalters auf Anfrage. Bad Godesberg gehöre zu einer Minderheit der Standorte, die der Verhandlungspartner als Investor nicht übernehmen wolle. „Sollte sich noch ein neuer Interessent finden, ist ein Weiterführung jedoch weiterhin möglich“, so der Sprecher weiter. Die Mitarbeiter der Filiale in Bad Godesberg wollten sich auf Anfrage nicht äußern. Die Immobilie des Modehauses an der Alten Bahnhofstraße sei gemietet, so der Sprecher des Insolvenzverwalters.

Zu den Interessenten für einen Teil der Filialen soll die Modekette Adler zählen. An Adler ist der Eigentümer von Steilmann, die italienische Miro-Radici-Gruppe, beteiligt. Die Steilmann-Firmengruppe hatte nur fünf Monate nach ihrem schleppend verlaufenen Börsengang Insolvenz angemeldet. Durch die Pleite des Modekonzerns verloren knapp 700 Menschen ihre Arbeitsplätze (der GA berichtete), die meisten im Ruhrgebiet. Andere Tochterfirmen wurden an Investoren verkauft.

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