Kommentar zum Westspiel-Desaster Bis zum bitteren Ende

Meinung | Düsseldorf · Die Landespolitik schaute tatenlos zu, wie schlechte Manager aus dem Casino-Betreiber Stück für Stück eine Wertvernichtungsmaschine machten.

 Der Schriftzug des WestSpiel Casinos ist auf einer Abdeckung eines Roulettespiels zu sehen.

Der Schriftzug des WestSpiel Casinos ist auf einer Abdeckung eines Roulettespiels zu sehen.

Foto: picture alliance / Marcel Kusch/

Den Jahresverlust der landeseigenen Westspiel-Gruppe von gut sieben Millionen Euro kann Nordrhein-Westfalen verkraften. Das Land gibt im laufenden Jahr über 70 Milliarden Euro aus. Trotzdem sind auch diese sieben Millionen Eigentum eines Steuerzahlers, der gegenüber dem Fiskus jeden selbst verdienten Cent peinlich genau abrechnen muss. Dafür darf er von der Politik wenigstens einen gewissenhaften Umgang mit seinem Geld erwarten. Der war im Fall Westspiel lange nicht gegeben.

Die Landespolitik schaute tatenlos zu, wie schlechte Manager aus dem Casino-Betreiber Stück für Stück eine Wertvernichtungsmaschine machten. Der jetzt von Schwarz-Gelb angeschobene Verkauf kommt deshalb um Jahre zu spät.

Nun droht eine Wiederholung des WestLB-Desasters im Kleinen: Auch die einstige Landesbank durfte sich unter der schützenden Hand der Landespolitik immer tiefer in den Keller wirtschaften. Als das Land sie endlich verkaufen wollte, war die WestLB so marode, dass sie niemand mehr haben wollte. Gut möglich, dass die Westspiel-Gruppe auch bald so weit ist.

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