Exporte gehen zurück Billigimporte belasten Möbelhersteller

KÖLN · Die deutsche Möbelindustrie tritt wirtschaftlich auf der Stelle: "Wir schaffen es noch nicht, uns im Kampf um das Portemonnaie des Verbrauchers gegenüber der Elektronik- und Tourismusbranche zu behaupten", sagte Axel Schramm, Präsident des Verbands der Deutschen Möbelindustrie, in Köln.

Im ersten Halbjahr 2014 konnte eine Umsatzsteigerung von 1,6 Prozent auf 8,1 Milliarden Euro erzielt werden. Deutlich zurück gingen zwischen Januar und Mai die Exporte deutscher Möbel.

"Die Möbelbranche muss mehr Begehrlichkeiten beim Endkunden wecken", so Schramm. Die Bekleidungs- und Lebensmittelbranche würden zeigen, dass den deutschen Kunden wichtig ist, wo und unter welchen Bedingungen ihre Ware produziert wird. Schramm fordert daher eine europaweite verpflichtende Herkunftskennzeichnung von Möbeln. "Made in Germany" stehe für Qualität und Nachhaltigkeit und sei ein wichtiges Kaufargument. Eine solche Kennzeichnung könnte auch ein Mittel im Kampf gegen Billigimporte sein, hofft der Verband. Mehr als die Hälfte der in Deutschland verkauften Möbel kommt aus dem Ausland, vor allem aus Polen.

Noch viel zu tun gibt es beim Thema Onlineshopping: Dessen Anteil am Gesamtumsatz liegt bei 6,3 Prozent. Noch haben viele Möbelhändler keinen Onlineshop. Ein "komplexes Kulturgut wie Möbel" ließe sich allerdings nicht allein am Computer begutachten, so Schramm. Er geht daher davon aus, dass die klassischen Möbelhäuser auch in Zukunft ihre Bedeutung behalten werden.

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