Arbeitsmarkt im Januar Betriebe in der Region Bonn/Rhein-Sieg halten ihre Mitarbeiter

Bonn/Düsseldorf · Die Arbeitslosenquote in der Region Bonn/Rhein-Sieg sinkt um 0,1 Prozentpunkte. Im Januar wurde bundesweit der niedrigster Stand seit 27 Jahren erreicht.

 Auch nach dem Weihnachtsgeschäft haben viele Einzelhändler ihr Saisonpersonal behalten.

Auch nach dem Weihnachtsgeschäft haben viele Einzelhändler ihr Saisonpersonal behalten.

Foto: picture alliance / ZB

Der Winter hinterlässt seine Spuren, aber sie sind nicht so tief wie in anderen Jahren: Die Zahl der Arbeitslosen im Gebiet der Agentur für Arbeit Bonn/Rhein-Sieg ist im Januar im Vergleich zum Vormonat um 1163 Personen auf 27.905 Personen gestiegen. Eine Ausnahme ist die Jugendarbeitslosigkeit der unter 20-Jährigen, die leicht sank.

Die Arbeitslosenquote sank in der Region um 0,1 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr und liegt jetzt bei 5,8 Prozent (Dezember 5,5 Prozent). Der Bestand der gemeldeten offenen Stellen stieg im Vergleich zum Vorjahresmonat um 24,2 Prozent auf insgesamt 7852 Stellen. Im Dezember waren es mit 8140 etwas mehr. „Der Anstieg der Arbeitslosigkeit nach dem Ende von Jahresverträgen im Dezember und Ende des Weihnachtsgeschäftes ist absolut üblich.

Der bedeutendere Vergleich zum Vorjahresmonat zeigt aber die stabile Verfassung des Arbeitsmarktes in der Region“, so Manfred Kusserow, operativer Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Bonn/Rhein-Sieg. „Der Markt braucht Arbeitskräfte. Das zeigt die positive Entwicklung beim Zugang und Bestand an gemeldeten Stellen. “

Es streben immer mehr Flüchtlinge auf den Arbeitsmarkt: In der Region waren im Januar 6922 geflüchtete Menschen arbeitssuchend gemeldet. Vor einem Jahr waren es 5839. Darunter befanden sich 2436 (Vormonat: 2278, Vorjahresmonat: 2199) arbeitslose Personen, die dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, weil sie nicht in Weiterbildung oder Sprachkursen sind

Auch bundesweit war die Entwicklung rekordverdächtig gut: Die Erwerbslosigkeit sei im Januar lediglich um 185.000 auf 2,57 Millionen gestiegen, teilte Bundesagentur-Chef Detlef Scheele am Mittwoch mit. Die Bundesbehörde verzeichnete die niedrigste Januar-Arbeitslosigkeit seit 27 Jahren.

Auch in Nordrhein-Westfalen nahm die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen um 28.711 Personen auf nun 691.134 Arbeitslose zu. Die Arbeitslosenquote lag mit 7,3 Prozent im Januar 0,3 Punkte über dem Dezember – aber 0,4 Punkte unter der des Vorjahres. Damit fiel im Januar der Anstieg der Arbeitslosigkeit so niedrig aus wie seit zehn Jahren nicht mehr. „Die gute wirtschaftliche Konjunktur hat in NRW auch im Januar am Arbeitsmarkt ihre Spuren hinterlassen“, sagte Christiane Schönefeld, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion NRW.

Sie sieht eine unvermindert hohe Nachfrage nach Fachkräften: „Die Unternehmen brauchen ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – oder wissen, was sie an ihnen haben und entlassen sie auch dann nicht, wenn das Geschäft saisonal bedingt schlechter läuft“. Die jährlichen Höchststände der Arbeitslosigkeit fallen in der Regel in den Januar und Februar. Gründe sind saisonale Faktoren zum Jahresbeginn: das Auslaufen des Weihnachtsgeschäftes im Einzelhandel, der Kündigungstermin für Arbeitsverhältnisse zum Jahresende und das Ende vieler zweieinhalb- und dreieinhalb-jähriger Berufsausbildungen.

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