Kommentar zu offenen Lehrstellen Bedingungen verbessern

Meinung | Bonn · Es ist kein Wunder: Vielen jungen Menschen erscheint ein Studium attraktiver als eine Ausbildung. Damit verhalten sie sich rational: Ein abgeschlossenes Studium bringt in der Regel mehr Geld und bessere Aufstiegsmöglichkeiten. Aber der Trend hat auch seine Schattenseite.

 Immer mehr junge Menschen entscheiden sich nach dem Schulabschluss gegen eine Ausbildung .

Immer mehr junge Menschen entscheiden sich nach dem Schulabschluss gegen eine Ausbildung .

Foto: dpa

Vielen Unternehmen gehen die Auszubildenden aus. Gerade in Branchen wie Bäcker, Fleischer oder am Bau werden auch in der Region Bonn/Rhein-Sieg dringend Auszubildende gesucht.

Für die Unternehmen ist das natürlich eine schwierige Situation. Ihnen bleibt vor allem, die Attraktivität ihrer Stellen zu verbessern. In einigen Ausbildungsberufen mit großem Bewerbermangel wurden die Vergütungen bereits stark angehoben. So belief sich bei den Bäckern das Plus auf bundesweit 5,3 Prozent. Aber es gibt noch mehr zu verbessern: Der Ausbildungsreport des Deutschen Gewerkschaftsbundes hat ermittelt, dass mehr als jeder zehnte Jugendliche ausbildungsfremde Tätigkeiten ausführen muss, bei mehr als jedem Dritten fallen regelmäßig Überstunden an und nicht immer würden die Ausbilder die Jugendlichen gut betreuen.

Außerdem müssen sich die Betriebe neue Bewerberkreise erschließen: Die Hoffnung des Handwerks liegt auf den Flüchtlingen. Aber auch Jugendliche mit Lernschwierigkeiten dürfen nicht außen vor gelassen werden. Auf der immer wieder gehörten Klage, dass es vielen Jugendlichen an Reife fehle, kann sich heute niemand mehr ausruhen.

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