Kunststoffsparte BMS sieht gute Wachstumschancen Bayer-Abschied ohne Hader

LEVERKUSEN · Bayer Material Science sei wie ein Teenager, meint Unternehmenschef Patrick Thomas. Wenn der Nachwuchs groß ist, verlässt er die Familie. Dabei geht die Bayer-Kunststoffsparte BMS keineswegs im Streit. BMS sei stolz auf die Herkunft, so Thomas.

 Patrick Thomas soll die Bayer-Kunststoffsparte bis Mitte 2016 an die Börse bringen.

Patrick Thomas soll die Bayer-Kunststoffsparte bis Mitte 2016 an die Börse bringen.

Foto: BMS

Das zeigt auch das neue Unternehmenslogo: Ein Kreis, der mit den Bayer-Farben blau und grün beginnt und dann in allen Regenbogenfarben leuchtet. Dabei wird der Strich mit Blick auf die Zukunft dicker, und in der Mitte steht Covestro. Dieses Kunstwort aus den Bestandteilen Kooperation, Investition und "strong" für stark, ist ab Anfang September der neue Unternehmensname. Bis Mitte nächsten Jahres soll das Unternehmen durch einen Börsengang oder einen Spin-off, bei denen die Bayer-Aktionäre Anteilsscheine des neuen Unternehmens erhalten, endgültig von Bayer abgespalten werden.

BMS sucht anders als das zuvor abgespaltene Lanxess die Nähe von Bayer. Firmensitz bleibe Leverkusen, betont Thomas. Die BMS-Zentrale auf dem Bayer-Gelände werde weiter genutzt. Bayer habe schließlich seine Kunststoffsparte gepflegt und gut mit Mitteln für Investitionen ausgestattet, so Thomas. BMS habe hochmoderne Anlagen mit führender Prozesstechnologie, darunter acht Großanlagen in allen Hauptregionen der Welt.

Bei Hart- und Weichschäumen, die etwa für Autositze gebraucht werden, oder bei Hartkunststoff etwa für CD-Rohlinge sieht sich das Unternehmen in einer weltweiten Spitzenposition. Außerdem betreibe BMS ein hochattraktives Geschäft mit Beschichtungsmitteln.

Dennoch habe BMS allein eine bessere Zukunft, glaubt Thomas. Bei Bayer musste sich BMS mit der Gesundheits- und der Pflanzenschutzsparte messen. Hier sind aber die Gewinnmargen höher als im Chemiegeschäft. Da wäre der Wettbewerb um Mittel für Investitionen auf Dauer schwierig geworden. In Zukunft habe BMS einen eigenen Zugang zum Kapitalmarkt, so Thomas. Damit sollten sich Chancen leichter nutzen lassen.

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