Bad Honnef AG günstigster Gasanbieter in der Region

Energieversorger legt Geschäftsbericht vor - Appell an die Kommunalpolitik: Wachstum erforderlich

Bad Honnef AG günstigster Gasanbieter in der Region
Foto: BHAG

Bad Honnef. Die Bad Honnef AG war nach eigenem Bekunden im abgelaufenen Geschäftsjahr der günstigste Energieversorger in der Region. "Das werden wir auch in Zukunft sein", versprach Vorstandssprecher Alexander Schneider am Mittwoch vor der Hauptversammlung des Unternehmens, die am Abend stattfand.

Auch wenn das stadteigene Unternehmen zum 1. Oktober die Gaspreise um elf Prozent anheben wird, liege die Bad Honnef AG mit ihren Tarifen noch immer erheblich günstiger als andere Gas-, Wasser- und Stromlieferanten, führte der Vorstand weiter aus. "Wir heben uns deutlich von anderen Versorgern ab", so Schneider. Es handele sich beim Gas um einen Preisabstand zur Konkurrenz von einem Cent pro Kilowattstunde. Für einen Durchschnittshaushalt bedeute dies eine Minderausgabe von etwa 250 Euro im Jahr.

Entscheidend für die günstigen Angebote der Bad Honnef AG sei deren gute Beschaffungspolitik, sagte der kaufmännische Direktor Peter Storck. "Unsere gut strukturierte Energiebeschaffung ist das Erfolgsrezept", so das Vorstandsmitglied. Schließlich unterliege die Bad Honnef AG keinen Konzernzwängen. Storck: "Wir können frei einkaufen." Davon profitiert neben den Kunden vor allem die Stadt Bad Honnef. 2,7 Millionen Euro schüttet der Versorger in diesem Jahr an Dividende aus.

Das entspricht einer Verzinsung auf das Acht-Millionen-Stammkapital von sage und schreibe 33,7 Prozent. Damit die Erfolgsstory der BHAG auch weiterhin anhält, will der Versorger nun auch außerhalb der eigenen Netzgrenzen aktiv werden. "Das ist leider auch nötig, weil es in Bad Honnef nur wenige Neubauten und somit keine neuen Kunden gibt." Er appellierte an die Kommunalpolitiker, "dringend für Zuwachs zu sorgen". Wie die Bad Honnef AG außerhalb ihres eigenen Netzgebietes für ihre Angebote werben will, ist noch offen. Peter Storck: "Wir werden in geeigneter Weise auf unsere guten Tarife aufmerksam machen."

Die Gesamtabgabe an elektrischer Energie betrug in 2007 insgesamt etwas mehr als 89 Millionen Kilowattstunden. Dies war etwas weniger als im Jahr zuvor. Grund: Es gibt einen allgemeinen Rückgang des Stromverbrauchs durch Energiesparmaßnahmen. Geringer ist auch der Gasabsatz im Vergleich zu 2006 ausgefallen. "Die Verringerung der Abgabemenge ist auf temperaturbedingte Einflüsse zurückzuführen", erklärte Vorstandssprecher Alexander Schneider. Im Versorgungsgebiet waren zum 31. Dezember 2007 etwa 15 500 Gebäude am Erdgasnetz der Gesellschaft angeschlossen.

Bei insgesamt 22 911 Liegenschaften liegt der Versorgungsgrad bei immerhin 67,2 Prozent. Konstant ist nach wie vor das Wassergeschäft der Bad Honnef AG. 1,9 Millionen Kubikmeter Wasser wurden im vergangenen Geschäftsjahr aus den drei eigenen Brunnen gewonnen. Im Vergleich zum Gas- und Stromgeschäft sind hier die Margen allerdings relativ gering. Die Umsatzerlöse der Gesellschaft betrugen insgesamt 50,36 Millionen Euro. Der Rücklage musste nichts zugeführt werden, da sie bestens aufgefüllt ist.

Nicht zuletzt deshalb kommt es zu der hohen Dividendenausschüttung, die Freude bei der Stadt Bad Honnef auslöst, die - gemeinsam mit dem Eigenbetrieb Bäder - 96,17 Prozent der Anteile hält. 103 410 Euro werden in die Verbandsgemeinde Unkel fließen. Rheinbreitbach, Unkel, Erpel und Bruchhausen halten 3,83 Prozent der Anteile am kommunalen Versorger.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar " Es war wohl Weitsicht"

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