Auch Bonn verliert Stellen

Zürich will bis 2009 bundesweit 1 000 Jobs streichen

Auch Bonn verliert Stellen
Foto: Barbra Frommann

Bonn. Die Zürich-Gruppe wird bis 2009 ihr Deutschland-Geschäft neu ordnen. Das hat der Aufsichtsrat des Unternehmens in dieser Woche beschlossen - bis Freitag wurden die hier zu Lande 5 700 Mitarbeiter des Versicherungskonzern informiert.

Zu der Neuordnung, die ein neues Geschäftsmodell und den Ausbau des Vertriebs beinhaltet, gehört auch der Abbau von bundesweit 1 000 Stellen - der GA berichtete.

Wie Zürich am Freitag mitteilte, schließt eine Grundsatzvereinbarung betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2008 aus. Von dem Arbeitsplatzabbau wird nach Angaben eines Sprechers auch der so genannte Direktionsstandort Bonn nicht verschont bleiben.

Kern der Neuordnung ist die Schließung der Service-Center des Unternehmens. Eines davon ist in Bonn angesiedelt - besetzt mit derzeit etwa 350 Mitarbeitern. Stattdessen sollen ein so genanntes Front-Office und zwei Back-Offices aufgebaut werden. Eines davon in Köln. Wieviele Mitarbeiter genau in Bonn ihren Schreibtisch räumen müssen, konnte Zürich-Sprecher Dirk-Michael Mitter am Freitag nicht sagen. "In den Gremien werden derzeit weitere Gespräche geführt."

Der Standort Bonn stehe als solcher aber nicht zur Disposition. In der Bundesstadt gehören der EDV-Dienstleister Bonn Data und der Finanzvertrieb Bonnfinanz zur der Schweizer Gruppe. Der Deutsche Herold wurde kürzlich in die Zürich-Gruppe eingegliedert und existiert nur noch als Marke. Etwa 1 800 Menschen arbeiten für den Versicherungskonzern in Bonn. Wann erste Maßnahmen getroffen werden, konnte Mitter am Freitag nicht sagen.

Derzeit würden der Interessenausgleich und ein Sozialplan verhandelt. Fest steht bereits heute, dass den betroffenen Mitarbeitern etwa der Wechsel in eine Transfergesellschaft oder Ruhestandslösungen angeboten wird. Auch soll Mitarbeitern, die zum Standortwechsel bereit sind, ein Arbeitsplatz angeboten werden. Die Einsparungen will der Konzern in den Ausbau des Vertriebs und die Marke investieren.

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