Gute Konjunktur Arbeitslosigkeit sinkt bundesweit auf Rekordtief

BONN/NÜRNBERG · Die gute Konjunktur hat die Januar-Arbeitslosigkeit auf ein Rekordtief gedrückt. Zum Jahresanfang waren 3,032 Millionen Menschen in Deutschland ohne Job, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) gestern in Nürnberg berichtete.

Das sind zwar 268.000 mehr als im Dezember, aber rund 104.000 weniger als ein Jahr zuvor. Die Arbeitslosenquote stieg zum Vormonat um 0,6 Punkte auf 7,0 Prozent. Eine niedrigere Januar-Arbeitslosigkeit war zuletzt nach der Wiedervereinigung im Jahr 1991 registriert worden.

In der Regel steigt die Winterarbeitslosigkeit im Januar um 300.000 bis 330.000. Der überraschend geringe Zuwachs in diesem Jahr sorgte auch an der Spitze der Bundesagentur für Zuversicht: "Wir haben gute Gründe für etwas Optimismus im Jahr 2015", kommentierte Vorstandschef Frank-Jürgen Weise.

Als "saisonüblich" bezeichnet die Agentur für Arbeit Bonn/Rhein-Sieg die Entwicklung des Arbeitsmarktes der Region im Januar. Die Zahl der Arbeitslosen sei im Vergleich zum Vormonat um 1.314 Personen oder 4,6 Prozent auf 30.078 Personen gestiegen. "Der saisontypische Anstieg der Arbeitslosigkeit erklärt sich hauptsächlich aus dem Kündigungstermin zum Jahresende, dem Ende des Weihnachtsgeschäftes, dem Abschluss von Berufsausbildungen und mit befristeten Arbeitsverhältnissen", erläuterte Marita Schmickler-Herriger, Leiterin der Agentur für Arbeit Bonn/Rhein-Sieg. Der Vorjahresvergleich belege, dass sich der Arbeitsmarkt trotz des Anstiegs in einer guten Verfassung befinde.

"Zudem wissen wir, dass sich diese Entwicklung im Frühjahr wieder abschwächen wird", so Schmickler-Herriger, die aktuelle Arbeitsmarktsituation in der Region im Januar. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit habe sowohl Menschen betroffen, die Arbeitslosengeld erhalten als auch Grundsicherung. Die Jugendarbeitslosigkeit sei um 1,9 Prozent zurückgegangen. Die Anzahl der Langzeitarbeitslosen kletterte um 143 Personen und die der Älteren (50+) um 470 Personen. Die Arbeitslosenquote für Bonn und den Rhein-Sieg-Kreis stieg gegenüber dem Vormonat auf 6,4 Prozent und liege damit 0,2 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert. Der Bestand der offenen Stellen stieg im Vergleich zum Vorjahresmonat um 7,1 Prozent auf 4 845 Stellen.

Das Arbeitsmarktbarometer des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung ist im Januar zum vierten Mal in Folge gestiegen und zwar um 0,2, auf nun 101,8 Punkte. Es sei zu erwarten, dass die Arbeitslosigkeit in den nächsten Monaten saisonbereinigt weiter sinkt. Dabei sei nicht absehbar, dass der gesetzliche Mindestlohn den günstigen Arbeitsmarkttrend in Frage stelle.

Auch im Landkreis Ahrweiler ist die Zahl der Arbeitslosen im Januar angestiegen, teilte die Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen mit. Ende Januar gab es 3 093 arbeitslose Menschen, das sind 421 mehr als vor vier Wochen. Die Arbeitslosenquote kletterte um 0,7 auf 4,7 Prozent. Vor einem Jahr waren noch 24 Menschen mehr ohne Beschäftigung, die Quote lag bei 4,8 Prozent. NRW-weit ist die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Dezember wuchs sie Zahl um 5,4 Prozent auf insgesamt 767.402 Personen.

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